1089/A(E) XXV. GP
Eingebracht am 22.04.2015
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EntschlieSSungsantrag
der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Mag.a Beate Meinl-Reisinger und Kollegen
betreffend
Leistungsbeurteilung NMS
Die Hauptschulen sind zu Neuen Mittelschulen geworden, doch die alte Aufteilung der Schüler_innen ist geblieben. Statt der Leistungsgruppen gibt es nun in den Hauptfächern zwei Beurteilungssysteme: Die besseren Schüler_innen werden nach „vertieften“ Bildungszielen bewertet – hier gibt es die Noten „Sehr gut“ bis „Genügend“. Wer schlechter ist, wird in der „grundlegenden“ Bildung eingestuft. Hier können die Schüler_innen nur „Befriedigend“ bis „Nicht Genügend“ erhalten. Ob Schüler_innen vertiefend oder grundlegend beurteilt werden, wird für sie wichtig, wenn sie nach der achten Schulstufe eine AHS oder berufsbildende Schule besuchen möchten. Dazu müssen sie nämlich vertiefend beurteilt werden. Bei nur grundlegender Beurteilung entscheiden die Lehrer_innen gesondert, ob ein Aufstieg möglich ist.
„Das wirre Notensystem untergräbt das Vertrauen“, bemerkt Bildungswissenschafter Stefan Hopmann in diesem Zusammenhang. Bei der Lehrer_innenbefragung der überparteilichen Bildungsinitiative „Talente blühen!“ zeigte sich zudem deutlich, dass die Lehrerinnen und Lehrer das aktuelle Benotungssystem in der NMS als problematisch erleben und einen größeren Gestaltungsspielraum im Bereich der Benotung/Beurteilung wünschen (http://www.talentebluehen.at/umfrage/). Sie sind also bereit, als pädagogische Expertinnen und Experten konkret in die Verantwortung zu gehen. Wir sollten also im Rahmen der pädagogischen Autonomie auch die Benotung freigeben, wie in unserem Konzept „Die Mündige Schule“ vorgesehen. Alternative Beurteilungs- und Feedbacksysteme wären erlaubt. Zum Ende der Pflichtschule gäbe es jedoch im Rahmen der „Mittleren Reife“ in Mathematik, Deutsch und Englisch ein bundeseinheitliches Beurteilungssystem, um die Vergleichbarkeit zu garantieren.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Der Nationalrat wolle
beschließen:
„Die
Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen
wird aufgefordert, ehest möglich einen professionell aufgesetzten
Evaluierungsprozess zum derzeitigen Benotungssystem in der Neuen Mittelschule
zu veranlassen und daraus resultierende Empfehlungen dann umgehend in die
Umsetzung zu bringen.“
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.