1377/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 14.10.2015
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Entschließungsantrag

 

 

der Abgeordneten Hagen, Steinbichler

Kolleginnen und Kollegen

betreffend „Sonderkulturbudget für den Erhalt der Militärmusik“

 

Die Militärmusik in Österreich hat eine hohe kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Seit der Aufstellung der Militärmusiken der Zweiten Republik in den Jahren 1956 und 1957 haben insgesamt rund 18.000 Musiker ihren Dienst bei der Militärmusik abgeleistet. Davon schlugen rund 400 die Laufbahn von hauptberuflichen Orchestermusikern ein, 500 wurden Musiklehrer, und 828 übernahmen die Leitung von zivilen Blasmusik-Kapellen. Nicht weniger als 14.000 ehemalige Militärmusiker wirken in österreichischen Blasmusik-Kapellen mit und tragen dort maßgeblich zur Erhaltung und Steigerung des musikalischen Niveaus bei und musizieren meist als Satzführer.

 

Die Militärmusik ist der beste Werbe- und Sympathieträger des Bundesheeres, genießt hohe Wertschätzung in der Bevölkerung und gilt nicht umsonst als unbezahlbares Kulturgut sowie als Kaderschmiede für die Blasmusik. Das Team Stronach spricht sich für die Erhaltung der Militärmusikkapellen in ihrer ursprünglichen Besetzungsstärke und Qualität aus, damit diese ihrem Kultur- und Bildungsauftrag im bisherigen Umfang nachkommen können.

 

Die bisherigen Kosten der neun Militärmusiken in Höhe von rund elf Millionen Euro machen 0,59 Prozent des Heeresbudgets (rund 1,86 Milliarden Euro) aus. Die Grundwehrdiener im verlängerten Dienst erhalten pro Monat rund 1.000 Euro. Die Kosten der 240 Rekruten-Musiker vom 7. bis zum 14. Monat belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro, die aus Sicht des Bundes gespart werden könnten.

 

Die Militärmusikfreunde wehren sich gegen die Reduzierung der Militärmusiken in den Bundesländern auf 20 Mann pro Kapelle. In dieser geringen Besetzung ist die Qualität der Militärmusik nicht mehr aufrechtzuerhalten.

 

Nach außen erfüllt die Militärmusik eine wichtige Aufgabe als Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesheeres. Nach innen fördert die Militärmusik Motivation und Gemeinschaftsgeist. Die Militärmusik repräsentiert bei Auftritten im In- und Ausland Leistungsfähigkeit und Musikqualität auf höchster Ebene.

 

Im Landesverteidigungsausschuss am 29. September 2015 sprach der Abgeordnete Christoph Hagen erneut die Möglichkeiten des Erhalts der Militärmusiken in ihrer alten Stärke an. Verteidigungsminister Gerald Klug antwortete, sollte ein Sonderkulturbudget zweckgewidmet für die Militärmusik bereitgestellt werden, "dann bin ich grundsätzlich tendenziell positiv eingestellt".

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 

Entschließungsantrag:

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport im Rahmen des Budgets 2016 ein Sonderkulturbudget, zweckgewidmet für den Erhalt der Militärmusik in ihrer ursprünglichen Orchester-Besetzungsstärke und Qualität, bereitzustellen und zuzuweisen.“

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Budgetausschuss vorgeschlagen.