1714/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 19.05.2016
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EntschlieSSungsantrag

des Abgeordneten Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

 

betreffend Nisthilfen für Wildbienen

 

Neben der Honigbiene gibt es in Österreich etwas 670 verschiedene Wildbienenarten, die für die Befruchtung vieler Wild- und Kulturpflanzen wichtig sind. Als Wildbienen werden alle Bienen bezeichnet, die nicht domestiziert und weitergezüchtet wurden; auch Hummeln gehören demnach zu den Wildbienen.

Als Nahrungsquelle der Wildbienen dienen vor allem Pollen und Nektar von Wildkräutern und "Unkräutern" vom zeitigen Frühjahr bis zum Herbst. Zu nennen sind hier heimische Gehölze, Obstbäume, Obstspaliere, Blumenwiesen und "Ruderalpflanzen", die auf Schutt und bei Baustellen wachsen. Auch begrünte Dächer, Kletterpflanzen und Gewürzpflanzen bereichern die Speisekarte.

Einige Wildbienenarten sind besonders robust und fliegen schon ab +4°C aus. Sie sind damit sehr wichtig bei der Befruchtung vieler Kulturpflanzen, insbesondere der heimischen Obstbäume.

Leider haben gerade Wildbienen in unseren gepflegten, einheitlichen Gärten heute oft ein schweres Leben, zumal ihr Lebensraum unter anderem Verstecke unter Steinen, verlassenen Erd- und Mauslöchern, Baumhöhlen, Mulden, unter trockenem Moos, Laub und Gras, in Trockensteinmauern, Steinhaufen, hohlen Pflanzenstängeln oder Mauerspalten sind.

Nicht nur, dass ihnen natürlich vorkommende Nahrungsquellen fehlen, auch natürliche Brutstätten (Fraßgänge von Käfern oder anderen Insekten, Totholz, Erde, markhaltige Stängel, Lehmgruben, Steilwände oder Ähnliches) und Ablageplätze für ihre Nachkommen - fast Dreiviertel der Wildbienen legen ihre Eier im Boden ab - werden zusehends Mangelware.

Die Sicherung des Fortbestands von Wildbienen kann man mit einfachen Mitteln im eigenen Garten und Wäldern fördern, indem man durch Menschenhand ein passendes Zuhause durch Anlegen eine Wildbienenhotels bzw. den Bau von Nisthilfen, die die natürlichen Brutorte von Bienen imitieren, schafft. Verschiedene Typen von Nisthilfen können außerdem ein breites Artenspektrum fördern. Zusätzlich zu den Nisthilfen sollte man in diesem Zusammenhang versuchen, auch natürliche Erdflächen weitestgehend zu erhalten.

Es gilt also - neben der Erhaltung von blühenden Wiesenflächen - zum Bienenschutz Wildbienen mit Nisthilfen unter die Flügel zu greifen.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten daher folgenden

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, wird aufgefordert, über die Bedeutung von Nisthilfen in Gärten und Wäldern für Wildbienen zu informieren und durch geeignete Maßnahmen zu fördern.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuss vorgeschlagen.