1773/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 16.06.2016
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Matthias Strolz, Kollegin und Kollegen

betreffend Einführung von 360°-Feedbacksystemen an Schulen

 

Lernen braucht Reflexion – Unterricht braucht Feedback. So wie auf Seiten der Schüler_innen die Reflexion des eigenen Lernverhaltens gefordert ist, braucht es ebenso die Reflexion des Lehrverhaltens der Lehrkräfte. In diesem Zusammenhang ist sowohl die eigene Einschätzung, als auch das Feedback von außen zu berücksichtigen. Die Evaluation der Fähigkeiten und Leistungen einzelner Lehrer_innen ist eine komplexe und sensible Herausforderung, für die wir in Österreich noch keine ausreichende Aufmerksamkeit geschaffen haben. Wir schlagen in diesem Zusammenhang die Einführung eines sogenannten „360°-Feedback“ vor:

„Die größere Objektivität dieser Methode kommt dadurch zustande, dass eine Person sich selbst bewertet (Selbstbild) und gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven beobachtet und eingeschätzt wird. Die Feedbackgeber steuern somit das Fremdbild bei. Durch den Vergleich von Selbst- und Fremdbild entsteht eine sehr realistische Einschätzung der Leistungen und Verhaltensweisen des Feedbacknehmers. Aus der Analyse der Stärken und Schwächen lassen sich sehr konkrete und praxisnahe Lern- und Verbesserungsmöglichkeiten ableiten.“[1]

Vor dessen Einführung regen wir zudem eine internationale Vergleichsstudie an, um schulische Feedbacksysteme aus verschiedenen Ländern zu evaluieren. Die Ergebnisse dieser Studie werden bei der Umsetzung in Österreich wertvolle Dienste leisten.

Dieser Antrag ist im Rahmen des „Barcamp Bildung“ in Linz am 5. April 2016 in Zusammenarbeit mit direkt betroffen Schüler_innen, Eltern und Lehrer_innen entstanden.

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/360%C2%B0-Feedback

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 


ENTSCHLIESSUNGSANTRAG


Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, ehest möglich alle notwendigen Schritte einzuleiten, um internationale Beispiele von Feedbacksystemen an Schulen zu evaluieren. Zu diesem Zweck wird angeregt eine Evaluierungsstudie durchzuführen und vorzulegen. Auf Basis der Ergebnisse dieser Studie soll ein „360°-Feedbacksystem“ für Lehrer_innen flächendeckend an allen Schulen in Österreich etabliert werden."

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss
vorgeschlagen.