2100/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 30.03.2017
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

Der Abgeordneten Dr. Marcus Franz

Kolleginnen und Kollegen

betreffend „Jährliche verpflichtende Reanimationsschulungen und -ausbildungen an allen Schulen ab der 7. Schulstufe“

Jeder Mensch kann einmal in die Situation kommen, Erste Hilfe zu benötigen, und ist dann darauf angewiesen, dass ein Ersthelfer zur Stelle ist. Je mehr Menschen Erste Hilfe leisten können, desto größer wird diese Chance. Gerade in Notfallsituationen entscheiden oft die ersten Minuten über das Leben eines Menschen - richtiges Handeln ist in solchen Situationen überlebenswichtig.

Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, bereits den Jüngsten in unserer Gesellschaft beizubringen, welche Maßnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand durchzuführen sind. Daher soll gesetzlich festgelegt werden, dass verpflichtende Reanimationsschulungen und - ausbildungen jährlich an allen Schulen ab der 7. Schulstufe angeboten werden müssen. Durchgeführt könnten solche beispielsweise durch Freiwilligenorganisationen werden, die ehrenhafterweise schon jetzt solche Schulungen anbieten.

Internationalen Studien zufolge sind Kinder bzw. Jugendliche erst ab der 7./8. Schulstufe auch körperlich in der Lage, selbst erste Reanimationsleistungen zu erbringen. Der besondere Aspekt der Reanimation stellt allerdings kein Alleinstellungsmerkmal der Ersten Hilfe dar. Im Rahmen der Vermittlung von Erste-Hilfe-Kompetenzen ist altersgerecht und dem geistigen und körperlichen Entwicklungsstand der Kinder bzw. Jugendlichen entsprechend an dieses Thema heranzugehen, um in der Folge eine größtmögliche Akzeptanz und Bereitschaft für die künftige Anwendung von Reanimation zu erzielen. International empfohlen wird eine entsprechende Ausbildung bzw. Schulung ab der 7./8. Schulstufe. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Kenntnisse, wie man im Falle von festgestellten Herz-Kreislauf-Stillständen eine Herzdruckmassage durchführt und einen für Laien geeigneten Defibrillator („Defi“) rasch und richtig zur Anwendung bringt.

Diesbezüglich hat der Wiener Bürgermeister Michael Häupl schon 2014 das Projekt "Leben retten macht Schule" präsentiert. Ziel dieses Projektes ist, die Kinder im Kampf gegen den plötzlichen Herztod zu schulen. Alleine in Wien sterben am plötzlichen Herztod mehr als 3.500 Menschen pro Jahr. In Wien wird dieses Projekt von der Medizinischen Universität wissenschaftlich begleitet.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen in diesem Zusammenhang nachstehenden


Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dafür sorge zu tragen, dass jährlich verpflichtende Reanimationsschulungen und -ausbildungen an allen Schulen ab der 7. Schulstufe angeboten werden, beispielsweise kann dies durch gebietsansässige freiwillige Einrichtungen angeboten und abgehalten werden.

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.