Vorblatt
Ziel(e)
- Senkung der Anzahl von Selbstanzeigen für vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Finanzdelikte anlässlich von Prüfungsmaßnahmen
Inhalt
Das Vorhaben umfasst hauptsächlich folgende Maßnahme(n):
- Entfall der Möglichkeit einer wiederholten Selbstanzeige
- Abgabenerhöhung bei Selbstanzeigen für vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Finanzdelikte anlässlich von Prüfungen und Erhebungen
Finanzielle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und andere öffentliche Haushalte:
Durch die geplante Maßnahme werden Mehreinnahmen in der ausgewiesenen Höhe erwartet. Dies einerseits durch einen Zuwachs an Selbstanzeigen vor dem Inkrafttreten der gesetzlichen Änderungen, andererseits aus Mehreinnahmen durch die vorgeschriebenen Zuschläge.
Finanzierungshaushalt für die ersten fünf Jahre
in Tsd. € |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Nettofinanzierung Bund |
149.900 |
31.758 |
28.754 |
26.749 |
23.744 |
In den Wirkungsdimensionen gemäß § 17 Abs. 1 BHG 2013 treten keine wesentlichen Auswirkungen auf.
Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:
Die vorgesehenen Regelungen fallen nicht in den Anwendungsbereich des Rechts der Europäischen Union.
Besonderheiten des Normerzeugungsverfahrens:
Keine
Wirkungsorientierte Folgenabschätzung
Finanzstrafgesetznovelle 2014
Einbringende Stelle: |
BMF |
|
Laufendes Finanzjahr: |
2014 |
|
Inkrafttreten/ Wirksamwerden: |
2014 |
|
Beitrag zu Wirkungsziel oder Maßnahme im Bundesvoranschlag
Das Vorhaben trägt dem Wirkungsziel "Sicherstellung der Gleichmäßigkeit der Abgabenerhebung und Stärkung der Abgabenmoral." der Untergliederung 15 Finanzverwaltung bei.
Problemanalyse
Problemdefinition
Die kostenlose Straffreiheit aufgrund einer Selbstanzeige für vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Finanzdelikte löst breites Unverständnis aus, insbesondere wenn die Selbstanzeige unter dem Druck einer bereits aktuell drohenden Entdeckung erstattet wird.
Es werden rund 8.000 bis 9.000 Selbstanzeige im Jahr erstattet. Betroffen sind Abgabepflichtige, die angesichts einer bevorstehenden Prüfungsmaßnahme im letzten Moment durch eine Selbstanzeige noch Straffreiheit erlangen wollen.
Weiters soll nur mehr eine Selbstanzeige je Abgabenart und Besteuerungszeitraum zulässig sein.
Nullszenario und allfällige Alternativen
Fortschreibung des bisherigen als ungerecht empfundenen Zustandes
Interne Evaluierung
Zeitpunkt der internen Evaluierung: 2019
Evaluierungsunterlagen und -methode: Finanzinterne Daten über die Entwicklung der Selbstanzeigen stehen für die Evaluierung zur Verfügung.
Ziele
Ziel 1: Senkung der Anzahl von Selbstanzeigen für vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Finanzdelikte anlässlich von Prüfungsmaßnahmen
Beschreibung des Ziels:
Durch die Auferlegung eines Abgabenzuschlages soll ein Anreiz dafür geschaffen werden, sich rechtstreu zu verhalten oder gegebenenfalls mit einer Selbstanzeige nicht bis zu einer unmittelbar bevorstehenden Entdeckung zuzuwarten.
Wie sieht Erfolg aus:
Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
Aufgrund der historischen Entwicklung der Selbstanzeigen wird von einem Ausgangswert im Jahr 2015 von rund 2.000 zuschlagspflichtigen Selbstanzeigen ausgegangen. |
Im Jahr 2018 beträgt die Anzahl der zuschlagspflichtigen Selbstanzeigen rund 1.500. |
Maßnahmen
Maßnahme 1: Entfall der Möglichkeit einer wiederholten Selbstanzeige
Beschreibung der Maßnahme:
Es soll bewirkt werden, dass in einer Selbstanzeige die Offenlegung vollständig erfolgt, und nicht bloß teilweise, je nach Entdeckungsrisiko eine Offenlegung erfolgt.
Umsetzung von Ziel 1
Maßnahme 2: Abgabenerhöhung bei Selbstanzeigen für vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Finanzdelikte anlässlich von Prüfungen und Erhebungen
Beschreibung der Maßnahme:
Die "Verteuerung" der strafbefreienden Wirkung einer Selbstanzeige für vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Finanzdelikte soll einerseits eine Berichtigung schon vor einer zu erwartenden Entdeckung erwirken und andererseits einen größeren Anreiz zur Steuerehrlichkeit erzielen.
Umsetzung von Ziel 1
Abschätzung der Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen für alle Gebietskörperschaften und Sozialversicherungsträger
Finanzielle Auswirkungen für den Bund
– Ergebnishaushalt – Laufende Auswirkungen
in Tsd. € |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Erträge |
150.000 |
32.000 |
29.000 |
27.000 |
24.000 |
Personalaufwand |
22 |
179 |
182 |
186 |
190 |
Betrieblicher Sachaufwand |
8 |
63 |
64 |
65 |
66 |
Werkleistungen |
70 |
0 |
0 |
0 |
0 |
Aufwendungen gesamt |
100 |
242 |
246 |
251 |
256 |
Nettoergebnis |
149.900 |
31.758 |
28.754 |
26.749 |
23.744 |
in VBÄ |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Personalaufwand |
0,38 |
2,98 |
2,98 |
2,98 |
2,98 |
Erträge: Die Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
2014: Vorzieheffekte aufgrund der Einführung des Zuschlages 147.000.000 sowie Zuschlagsaufkommen 3. Quartal ca. 3.000.000
In den Folgejahren sind Mehrerträge aus Zuschlägen zu erwarten, wobei davon ausgegangen wird, dass aufgrund des Lenkungseffektes die zuschlagpflichtigen Selbstanzeigen leicht zurückgehen werden.
Personalaufwand: zusätzlicher Vollzugsaufwand durch Außenprüfungsorgane und Organe der Finanzstrafbehörden
Betrieblicher Sachaufwand: kein wesentlicher Mehraufwand
Werkleistungen: IT-Implementierung 2014
Aus dem Vorhaben ergeben sich keine finanziellen Auswirkungen für Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger.
Anhang mit detaillierten Darstellungen
Detaillierte Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Bedeckung
in Tsd. € |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Auszahlungen/ zu bedeckender Betrag |
100 |
242 |
246 |
251 |
256 |
in Tsd. € |
Betroffenes Detailbudget |
Aus Detailbudget |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
gem. BFRG/BFG |
15.02.02 Steuer- u. Zollkoordination |
|
100 |
242 |
246 |
251 |
256 |
Erläuterung der Bedeckung
Die Bedeckung erfolgt gem. BFRG/BFG Detailbudget 15.02.02 Steuer- und Zollverwaltung.
Laufende Auswirkungen
Personalaufwand
Es wird darauf hingewiesen, dass der Personalaufwand gem. der WFA-Finanziellen Auswirkungen-VO valorisiert wird.
Maßnahme / Leistung |
Tätigkeitsschr. |
Körpersch. |
Verwgr. |
Fallz. |
Zeit |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Zuschlag Selbstanzeige |
Vorschreibung |
Bund |
VB-VD-Gehob. Dienst2 v2/4 |
254 |
2,00 Stunden |
17.146 |
|
|
|
|
|
|
|
|
2.000 |
2,00 Stunden |
|
137.712 |
140.466 |
143.276 |
146.141 |
|
Prüfung |
Bund |
VB-VD-Höh. Dienst 3 v1/1-v1/3; a |
254 |
30,00 Minuten |
5.131 |
|
|
|
|
|
|
|
|
2.000 |
30,00 Minuten |
|
41.209 |
42.033 |
42.874 |
43.731 |
SUMME |
|
|
|
|
|
22.277 |
178.921 |
182.499 |
186.149 |
189.872 |
|
|
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
GESAMTSUMME |
|
22.277 |
178.921 |
182.499 |
186.149 |
189.872 |
|
|
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
VBÄ GESAMT |
|
0,38 |
2,98 |
2,98 |
2,98 |
2,98 |
Arbeitsplatzbezogener betrieblicher Sachaufwand
|
Körperschaft |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Arbeitsplatzbezogener betrieblicher Sachaufwand |
Bund |
7.797 |
62.622 |
63.875 |
65.152 |
66.455 |
Der Arbeitsplatzbezogene betriebliche Sachaufwand wurde mit 35% berechnet.
Werkleistungen
Bezeichnung |
Körperschaft |
Menge |
Preis je Einheit(€) |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Programmieraufwand |
Bund |
1 |
70.000,00 |
70.000 |
|
|
|
|
GESAMTSUMME |
|
|
|
70.000 |
|
|
|
|
Erträge aus der op. Verwaltungstätigkeit und Transfers
Bezeichnung |
Körperschaft |
Menge |
Preis je Einheit(€) |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
Vorzieheffekt Abgabenaufkommen und Zuschläge |
Bund |
1 |
150.000.000,00 |
150.000.000 |
|
|
|
|
Zuschlagsaufkommen |
Bund |
1 |
32.000.000,00 |
|
32.000.000 |
|
|
|
|
|
1 |
29.000.000,00 |
|
|
29.000.000 |
|
|
|
|
1 |
27.000.000,00 |
|
|
|
27.000.000 |
|
|
|
1 |
24.000.000,00 |
|
|
|
|
24.000.000 |
SUMME |
|
|
|
|
32.000.000 |
29.000.000 |
27.000.000 |
24.000.000 |
GESAMTSUMME |
|
|
|
150.000.000 |
32.000.000 |
29.000.000 |
27.000.000 |
24.000.000 |
Diese Folgenabschätzung wurde mit der Version 3.2 des WFA – Tools erstellt.