39/J XXV. GP
Eingelangt am 20.11.2013
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Anfrage
der Abgeordneten Vilimsky
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Missstände in Asylquartieren
Der ORF berichtete unter http://oesterreich.orf.at/stories/2614774 folgendes:
„Missstände in Asylquartieren
Die Unterbringung von Asylwerbern weist gröbere Mängel auf. Zu diesem Befund kommt die Rechercheplattform Dossier. Entdeckt wurden in vielen Unterkünften Schimmel und defekte Betten, zudem soll es Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlung von Taschengeld gegeben haben.
Dossier besuchte eigenen Angaben zufolge diesen Sommer 98 Asylunterkünfte in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Salzburg. 79 Quartiere konnten mit Fotos bzw. Videomaterial dokumentiert werden. Rund ein Drittel der Unterkünfte wies gröbere Mängel auf.
Von „unhygienisch“ bis „gesundheitsgefährdend“
Diese reichen von „unhygienisch“ bis „gesundheitsgefährdend“. 800 Asylwerber seien direkt von diesen Missständen betroffen. Am schlechtesten abgeschnitten hat ein Quartier im burgenländischen Pama. Von Stromrationierung in der Küche wird ebenso berichtet wie von Schimmelbefall oder kaputten Einrichtungsgegenständen.
In zehn der 20 besuchten burgenländischen Unterkünfte war in den Innenräumen Schimmel zu erkennen, in neun wurden keine Deutschkurse angeboten. Bewohner von nicht weniger als 14 Quartieren berichteten von Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlung des Taschengelds.
Respektloser Umgang
Schimmel ist auch in Niederösterreich ein Thema. Dort wurde in 16 der 43 besuchten Quartiere Befall entdeckt. Bei Unterkünften in Muthmannsdorf und Grimmenstein meinte ein Gerichtssachverständiger, dass die Räume aufgrund akuter Gesundheitsgefährdung bis zu einer fachgerechten Sanierung nicht mehr benutzt werden sollten.
Weitere Beanstandungen in Niederösterreich: respektloser Umgang mit den Flüchtlingen, in einem Fall eine Ungezieferplage sowie in immerhin 13 Quartieren der Einsatz von alten und beschädigten Matratzen.
Schimmel und defekte Betten
Auch wenn die Standards in Salzburg laut Dossier im Schnitt höher sind als im Burgenland und in Niederösterreich, fehlt es nicht an Beanstandungen. So schlafen Asylsuchende in einer Unterkunft in St. Michael im Lungau freiwillig auf ausgebreiteten Decken auf dem Boden, weil ihre Betten beschädigt oder stark verschmutzt sind. In der Gemeinschaftsdusche ist Schimmel an der Decke zu sehen.
Es gibt aber auch Positivbeispiele. Gute Bedingungen fanden die Journalisten etwa in Unterkünften in Schwechat, Neudörfl und Saalfelden vor.“
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende
Anfrage:
22. Wie werden die Auszahlungen des Taschengelds überwacht und kontrolliert?
23. Wer ist in den Ländern dafür zuständig?
24. Welche Maßnahmen werden Sie auf Grund der genannten Vorwürfe betreffend Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlung des Taschengelds ergreifen?
25. Wie werden Sie hier künftig Missbrauch abstellen?