205/J XXV. GP

Eingelangt am 05.12.2013
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend alle Jahre wieder - Dämmerungszeit ist Einbruchszeit

 

 

Der Zeitung „Österreich“ vom 26.11.2013 konnte folgendes entnommen werden:

„Dämmerungs-Taten nehmen zu: Hochsaison für Einbrecher
Kriminelle nützen Herbst eiskalt aus: Bis zu 55 Einbrüche pro Tag in Österreich
Dämmerungszeit ist Einbruchszeit. Wie die Einbrecher arbeiten, was Sie dagegen tun können.
Wien. 14 Einbruchsdelikte in nur zwei Tagen in Salzburg, eine Serie an Einbrüchen im Burgenland: Jetzt, in der dunklen Jahreszeit, haben Einbrüche in Wohnungen, Einfamilienhäuser und Kellerabteile Hochsaison.
In einzelnen Grätzeln ein Anstieg von 350 Prozent
Aus Erfahrungswerten und laut einem hohen Polizeibeamten aus Wien, der anonym bleiben will, schlugen Einbrecher im Oktober und November mehr als 3.300 Mal in ganz Österreich zu -das ergibt 55 Einbrüche pro Tag.
Mario Hejl vom Bundeskriminalamt bestätigt: "Die Einbrecher schlagen im Herbst vermehrt zu. Sie haben es vermehrt auf Privathaushalte abgesehen." Die Aufklärungsquote im langjährigen Mittel beträgt 10 Prozent.
Experte: »Wohnungen sind oft nicht genug gesichert«
In einzelnen Grätzeln in Wien ist die Situation außer Kontrolle: Der Polizei-Insider berichtet von einem Anstieg der Einbrüche von bis zu 350 (!) gegenüber dem Sommer.
Die Taktik der Kriminellen ist simpel, aber effizient: In der Dämmerungszeit zwischen 17 und 20 Uhr schleichen sie sich dort ein, wo noch kein Licht leuchtet. Zum Großteil sind es Ostbanden, die jetzt einbrechen.
Hejl: "Bevorzugtes Diebesgut sind Schmuck, Bargeld, Kreditkarten, Münzsammlungen, wertvolle Uhren und elektronische Geräte." Die Einbrüche dauern oft nur bis 15 Sekunden - und zwar, weil viele Wohnungen nicht ausreichend gesichert sind. "Wir merken immer wieder, dass die Einbrecher leichtes Spiel haben", sagt Rudolf Entrich, Experte für Sicherheitssysteme in Wien, gegenüber ÖS-TERREICH. (…)“

 

Am 28. März 2012 wurde eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Dämmerungseinbrüche“ unter der Zahl 11247/J an die Bundesministerin für Inneres

Mit folgenden Fragen gerichtet:

„1. Wie viele Dämmerungseinbrüche gab es im Jahr 2010, aufgegliedert auf die

einzelnen Monate?

2. Wie viele Dämmerungseinbrüche konnten im Jahr 2010 aufgeklärt werden?

3. Wie viele Täter konnten in diesem Zusammenhang 2010 ausgeforscht werden?

Etc.“

 

 

Die Antwort der Bundesministerin lautete: „Entsprechende Statistiken werden nicht geführt.“ (Anfragebeantwortung 11040/AB XXIV. GP)

 

Interessant dabei ist, dass die Polizei laut Angaben vom "Kurier" vom 13.11.2011(siehe Bilder) sehr wohl über entsprechende Statistiken verfügen muss.

 

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die

Bundesministerin für Inneres nachstehende


Anfrage:

 

1.    Warum behaupten Sie gegenüber dem Parlament keine Statistiken zu haben, aber für die Medien haben Sie solche Statistiken?

2.    Wenn es keine Statistiken gibt, warum kennt dann ein hoher Polizeibeamter aus Wien, der anonym bleiben will, diese Zahlen?

3.    Wie viele Anzeigen wegen Einbruch rund um die Dämmerungszeit wurden im Oktober und November 2013 erstattet?

4.    Wie hoch war die Aufklärungsquote?

5.    Welche Maßnahmen zur Bekämpfung der „Dämmerungseinbrüche“ haben Sie gesetzt?

6.    Werden Sie nach dem zitierten „hohen Polizeibeamten aus Wien, der anonym bleiben will“ suchen oder die Ressourcen der Exekutive auf die Verhinderung, Bekämpfung und Aufklärung dieser Straftaten anwenden?