441/J XXV. GP

Eingelangt am 23.01.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

des Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend physisches Gold, JP Morgan und die OeNB

 

 

Bis Mitte Dezember 2013 wurde an der COMEX die Auslieferung von 5.140 Kontrakten beantragt. Das entspricht einem Gegenwert in physischem Gold im Volumen von 637 Millionen US-Dollar. Großteils soll die Investmentbank JP Morgan für diese Bewegungen verantwortlich sein.

Nach Äußerungen der Oesterreichischen Nationalbank von Ende November 2012 waren zum damaligen Zeitpunkt 16% der 280 Tonnen Gold verleast. Mit Beginn des vergangenen Jahrzehnts sollen gar 80% des Nationalbankgoldes verleast gewesen sein.

Die Zinsen für verliehenes Gold bewegen sich auf niedrigem Niveau. Gleichzeitig bringen Goldleihegeschäfte ein Ausfallsrisiko mit sich. Der Anfragebeantwortung 12922/AB, XXIV. GP, war zu entnehmen, dass die nicht-physischen Bestände „zum Großteil auf Goldleihegeschäfte mit Banken“  entfallen. Das Gold wird den Risiken ausgesetzt, die der Finanzmarkt mit sich bringt. Besonders in Anbetracht der Verwerfungen an den Finanzmärkten ist es unangemessen, mit der goldenen Krisenvorsorge der Österreicherinnen und Österreicher auf Renditejagd zu gehen. Vielmehr sollten die Bestände physisch und zur Gänze im Inland gehalten werden.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Finanzen folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Mit welchen, namentlich zu benennenden, Banken wurden in der Vergangenheit Goldleihegeschäfte abgeschlossen und wie wurden diese jeweils besichert?

2.    Weshalb beantragt JP Morgan die Auflösung von Goldkontrakten an der COMEX?

3.    Wird sich die Oesterreichische Nationalbank diesem Trend anschließen und nicht-physisches in physisches Gold tauschen?

4.    Wenn ja, innerhalb welches Zeitraumes und welche Menge soll getauscht werden?

5.    Wenn nein, weshalb erachtet man Papiergold offenbar als sicherer als physisches Gold?