541/J XXV. GP

Eingelangt am 29.01.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

betreffend Tourismusmarken

 

„Tourismusexperte Zellmann fordert Umdenken in der Branche -  In Wien haben wir zu viele Betten, aber in anderen Regionen ist die Situation ganz anders. Wir müssen uns auf das aktuelle Nächtigungsniveau einstellen. Ich weiß nicht, woher Jubelexperten ihre Prognosen von künftig 150 Millionen Gästenächtigungen im Jahr (derzeit 130 Millionen) hernehmen. Diese sind wissenschaftlich nicht haltbar. Die Leute haben ja nicht auf einmal mehr Geld für Urlaube.

Wir haben derzeit rund 1000 Tourismusmarken in Österreich, die sich alle über schöne Berge, saubere Luft oder Kulinarik positionieren und damit austauschbar sind. Um in Europa wahrgenommen zu werden, müssten wir auf 50 bis 60 Marken reduzieren. Da müssen sich die Regionen zusammenraufen, um international bestehen zu können. Die Marke Kitzbüheler Alpen könnte beispielsweise bis Wörgl reichen, die Region Wörthersee bis ins Gailtal.

Um innovativ zu sein, muss man seine alten Denkgewohnheiten auch einmal ablegen und im 21. Jahrhundert ankommen. Sinnvoll wäre es, Regionen zu schaffen, die mindestens drei Millionen Nächtigungen im Jahr generieren. Das ist nicht so viel, wie es sich anhört – das Zillertal spielt in dieser Liga.

Von einer Saison können die wenigsten Hoteliers leben, abgesehen von Obertauern, die von Dezember bis April fast hundert Prozent Auslastung haben. Das Wintergeschäft ist ein reines Massengeschäft, im Sommer muss man sich als Touristiker Nischen suchen. Vielen Tiroler Tälern ist das gelungen. Das Ötztal hat mit dem Freizeitpark Area 47 die Sommernächtigungen erfolgreich angekurbelt.“

(Kurier online 15.01.2013)

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigenden Abgeordneten, an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend nachfolgende

Anfrage

1.    Wird seitens Ihres Ministeriums eine Konzentration österreichischer Tourismusmarken gefördert und wenn ja, wie wird hierbei vorgegangen?

 

2.    Wenn nein, warum nicht?

 

3.    In den Kitzbühler-Alpen schlossen sich Tourismusverbände zu einer Großregion unter einem gemeinsamen Markendach zusammen. Sind Ihrem Ministerium ähnliche Bestrebungen in anderen Regionen bekannt?

 

4.    Welche Regionen haben sich in den Jahren 2010 - 2014 unter einem eigenen Markendach zusammengeschlossen?

 

5.    Welche Regionen haben sich in den Jahren 2010 - 2014 von reinen Wintersportdestinationen zu Ganzjahresregionen gewandelt?

 

6.    Mit welchen Maßnahmen und Konzepten wurde hierbei in vormaligen Wintersportdestinationen auch der Sommertourismus forciert?