581/J XXV. GP
Eingelangt am 29.01.2014
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Asyl-Rückschiebestopp nach Bulgarien
In einem Positionspapier vom 2. Januar 2014 rief UNHCR die
Mitgliedstaaten der Dublin-Verordnung dazu auf, vorerst keine
Asylwerber mehr nach Bulgarien rückzuführen. Begründet wird dies mit
dem unzureichend ausgebauten Flüchtlingsbetreuungssystem
Bulgariens, das durch die ständig steigende Anzahl von Asylanträgen,
unter anderem von Flüchtlingen aus Syrien, völlig überlastet werde. Das
UN-Flüchtlingshochkommissariat warnt daher vor der großen Gefahr,
dass Asylsuchende aufgrund des mangelhaften Aufnahme- und
Asylverfahrens Opfer unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung
würden.
Evaluierungen zeigen, dass Asylwerbern in Bulgarien der Zugang zu
Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung fehlt und dass der Zugang
zu einem fairen und effektiven Asylverfahren äußerst problematisch ist.
Sie laufen außerdem Gefahr, willkürlich inhaftiert zu werden.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
1. Gab es bisher im Jahr 2014
Rückkehrentscheidungen, die eine
Rückschiebung nach Bulgarien vorsahen?
2. Wenn ja, wie viele?
3. Wird das BMI einen Rückschiebe-Stopp nach Bulgarien aufgrund der Aufforderung des UNHCR durchsetzen?
4. Wenn ja, in welcher Form, ab welchem Zeitpunkt und für wie lange?
5. Wie viele Asylverfahren sind
momentan in Österreich anhängig, die
eine Rückschiebung nach Bulgarien zum Ergebnis haben könnten?
6. Wie kann bzw konnte bei
Rückschiebungen nach Bulgarien die
Einhaltung der EMRK, insbesondere der Art 3 (Verbot der Folter oder
unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung) und Art
8 (Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens) durch
Österreich gewährleistet werden?
7. Wie viele Personen wurden bisher
im Rahmen des Dublin-Verfahrens
nach Bulgarien rückgeführt?
8. Inwieweit war die vom UNHCR als
unzureichend qualifizierte
Situation des Flüchtlingsbetreuungssystems in Bulgarien den
österreichischen Behörden bei den im Jahr 2013 erfolgten
Rückschiebungen nach Bulgarien bekannt?