785/J XXV. GP

Eingelangt am 24.02.2014
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Übergriffe auf Einrichtungen von Burschenschaften im Zuge des Akademikerballs 2014

 

Medienberichten zufolge wurden bereits Tage vor dem Akademikerball Übergriffe auf Einrichtungen von Burschenschaften verübt. Laut der Tageszeitung "heute" wurden eine Woche vor dem Ball, am 17.1.2014, drei Verbindungshäuser im achten Wiener Gemeindebezirk mit Farbbeuteln beworfen. Dabei handelte es sich um das Haus der Burschenschaft Moldavia in der Fuhrmanngasse, das Haus der Burschenschaft Gothia in der Schlösselgasse und das Haus der Burschenschaft Silesia in der Strozzigasse. Da sich bei letzterem straßenseitig ein Restaurant befindet, wurde hier von den Beutelwerfern offenbar billigend in Kauf genommen, dass auch völlig unbeteiligte Personen zu Schaden kommen.

Nicht in den Medien stand der vierte Anschlag auf ein Verbindungshaus, nämlich auf jenes der Burschenschaft Teutonia in der Piaristengasse. Dort wurde von der Polizei Sprengstoff am Stromkasten entdeckt und der Entminungsdienst verständigt. In weiterer Folge wurden darüber weder die Mitglieder der betroffenen Burschenschaft, noch die Bewohner des Hauses verständigt. Ganz offensichtlich versuchte die Polizei diesen vereitelten Anschlag zu vertuschen.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Wie hoch war der Sachschaden durch die Farbbeutelattacken an den drei Verbindungshäusern?

2.    Kamen im Zuge der Farbbeutelattacken auch Personen zu Schaden?

3.    Wenn ja, wie viele?

4.    Wann genau wurde der Sprengstoff am Haus der Burschenschaft Teutonia entdeckt?

5.    Wann genau wurde der Entminungsdienst gerufen?

6.    Um welche Art von Sprengstoff handelte es sich?

7.    Welche Folgen hätte eine Explosion des Stromkastens nach sich ziehen können?

8.    Warum wurde der Vorstand der Burschenschaft Teutonia nicht über den Sprengstoff am Stromkasten informiert?

9.    Warum wurden die Bewohner des Verbindungshauses nicht über die Gefahr, in der sie sich befunden haben, informiert?

10. Warum wurde dieser Vorfall nicht an die Medien weitergeleitet?

11. Wer ist dafür verantwortlich, dass dieser Vorfall vertuscht werden sollte?

12. Gab es für die betreffende/n Person/en Konsequenzen?

13. Wenn ja, welche Konsequenzen?

14. Wenn nein, warum nicht?

15. Wurde auch auf anderen Verbindungshäusern Sprengstoff gefunden?

16. Warum wurde der Vorstand des WKR (Wiener Korporationsring) nicht darüber informiert und gleichzeitig zu einer entsprechenden Vorsicht gemahnt?