850/J XXV. GP
Eingelangt am 26.02.2014
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend „Saisonale Arbeitslosigkeit im Tourismus“
Die Bedeutung des Tourismus für die österreichische Wirtschaft ist genauso unumstritten wie der Zusammenhang zwischen einem Wirtschaftssektor und damit verbundenen arbeitsmarktpolitischen Kennzahlen.
Der Tourismus in Österreich ist nicht nur von konjunkturellen Entwicklungen abhängig, sondern auch von einem Faktor, der von der Politik nicht wesentlich beeinflusst werden kann – den klimatischen und geographischen Verhältnissen. Im Falle von Österreich führt dies zu großen saisonalen Schwankungen im Tourismus und damit in den Beschäftigungszahlen, insbesondere in den Perioden zwischen Winter- und Sommersaisonen.
Die Folgen für Arbeitnehmer_innen im Tourismus sind massiv: Eine regelmäßige Arbeitslosigkeit zwischen den Saisonen führt für die Arbeiternehmer_innen nicht nur zu wesentlichen Lohn- und Gehaltseinbußen, auch die Anrechnungszeiträume und Bemessungsgrundlagen für verschiedenste sozialrechtliche Ansprüche werden automatisch verringert. Insbesondere im Hinblick auf Pensionsansprüche ist dies kritisch zu betrachten und Reformen in den Beschäftigungsverhältnissen im Tourismusbereich müssen dringend angegangen werden.
Nicht nur für die Arbeitnehmer_innen selbst hat diese
saisonale Arbeitslosigkeit negative Auswirkungen, auch die Belastung
öffentlicher Haushalte darf nicht außer Acht gelassen werden. Es
geht einerseits um die Zahlung von Arbeitslosengeldern, und andererseits ebenso
um die Kosten, die auf Grund der Inanspruchnahme des Arbeitsmarktservices
entstehen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende
Anfrage:
1.
Wie viele Personen
(nach der NACE Branchensystematik) waren in den
Jahren 2008 bis 2013 in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“ (z.B. Hoteliers,
Gastwirt_innen und verwandte leitende Berufe, Hotel- und Gaststättenberufe
anderer Art, Köch_innen, Küchengehilf_innen) Voll- und Teilzeit beschäftigt (Aufschlüsselung
auf Jahre, Voll- und Teilzeit und Bundesländer)?
2.
Wie viele in Vollzeit beschäftigte Personen (nach
der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“
(z.B. Hoteliers, Gastwirt_innen und verwandte
leitende Berufe, Hotel- und Gaststättenberufe anderer Art, Köch_innen, Küchengehilf_innen) waren in den
Jahren 2008 bis 2013 bis zu drei Monate pro Jahr als Arbeitslos beim AMS
gemeldet (Aufschlüsselung auf Jahre, Bundesländer, Art des Berufes
und Dauer der Arbeitslosigkeit)?
3.
Wie viele in Vollzeit beschäftigte Personen
(nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“
hatten in den Jahren 2008 bis 2013 von ihrem
bisherigen Arbeitgeber eine Wiedereinstellungszusage (Aufschlüsselung auf
Jahre, Art des Berufes und Bundesländer)?
4.
Wie viele in Vollzeit beschäftigte Personen
(nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“
wurden in den Jahren 2008 bis 2013 von ihrem
bisherigen Arbeitgeber auch wieder eingestellt (Aufschlüsselung auf
Jahre, Art des Berufes und Bundesländer)?
5.
Welche Maßnahmen setzte das AMS in den
Jahren 2008 bis 2013 für diese in Vollzeit beschäftigte Personen (nach
der NACE Branchensystematik) in sogenannten
„Fremdenverkehrsberufen“, die bis zu
drei Monate bei AMS als arbeitslos gemeldet waren, jedoch eine
Wiedereinstellungszusage ihres Arbeitgebers hatten (Aufschlüsselung der
Maßnahmen auf Jahre und Bundesländer)?
6.
Wie viele in Teilzeit beschäftigte Personen
(nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“
(z.B. Hoteliers, Gastwirt_innen und verwandte
leitende Berufe, Hotel- und Gaststättenberufe anderer Art, Köch_innen, Küchengehilf_innen) waren in den
Jahren 2008 bis 2013 bis zu drei Monate pro Jahr als Arbeitslos beim AMS
gemeldet (Aufschlüsselung auf Jahre, Bundesländer, Art des Berufes
und Dauer der Arbeitslosigkeit)?
7.
Wie viele in Teilzeit beschäftigte Personen
(nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“
hatten in den Jahren 2008 bis 2013 von ihrem
bisherigen Arbeitgeber eine Wiedereinstellungszusage (Aufschlüsselung
auf Jahre, Art des Berufes und Bundesländer)?
8.
Wie viele in Teilzeit beschäftigte Personen
(nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“
wurden in den Jahren 2008 bis 2013 von ihrem
bisherigen Arbeitgeber auch wieder eingestellt (Aufschlüsselung auf
Jahre, Art des Berufes und Bundesländer)?
9.
Welche Maßnahmen setzte das AMS in den
Jahren 2008 bis 2013 für diese in Teilzeit beschäftigte Personen (nach der
NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“, die bis zu drei Monate bei AMS als arbeitslos gemeldet
waren, jedoch eine Wiedereinstellungszusage ihres Arbeitgebers hatten
(Aufschlüsselung der Maßnahmen auf Jahre und Bundesländer)?
10. Wie informierte das AMS in den Jahren 2008 bis 2013 diese in Voll- und Teilzeit beschäftigte
Personen (nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten
„Fremdenverkehrsberufen“, die bis zu
drei Monate bei AMS als arbeitslos gemeldet waren, über die Konsequenzen
ihrer erzwungenen Arbeitslosigkeit?
11. Wie hoch waren in den Jahren 2008 bis 2013 die Kosten in
der Arbeitslosenversicherung für die in Voll- und Teilzeit beschäftigte
Personen (nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten
„Fremdenverkehrsberufen“, welche bis
zu drei Monate pro Jahr als Arbeitslos beim AMS gemeldet waren
(Aufschlüsselung auf Jahre und auf Voll- bzw. Teilzeit)?
12. Gab es von Seiten Ihres Ressorts in der XXIV.
Geschäftsperiode konkrete Konzepte oder konkrete Maßnahmen für jene
in Voll-
und Teilzeit beschäftigten Personen (nach der NACE Branchensystematik) in
sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“, die bis zu drei Monate bei AMS als arbeitslos gemeldet waren?
Wenn ja, wie sahen diese Konzepte oder Maßnahmen aus?
Wenn nein, warum gab es keine Konzepte oder Maßnahmen?
13. Gibt es von Seiten Ihres Ressorts in der XXV. Geschäftsperiode konkrete Konzepte oder konkrete Maßnahmen für die in Voll- und Teilzeit beschäftigten Personen (nach der NACE Branchensystematik) in sogenannten „Fremdenverkehrsberufen“, die bis zu drei Monate bei AMS als arbeitslos gemeldet waren?