886/J XXV. GP

Eingelangt am 27.02.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Passagiere schoben Zug wieder an

 

 

Laut verschiednen Medienberichten mussten Passagiere vor einigen Tagen im deutsch-österreichischen (!) Grenzgebiet einen nagelneuer Zug der bayerischen Linie „Meridian“, der wegen eines technischen Problems zwischen Kufstein und Kiefersfelden auf offener Strecke stehen blieb, anschieben.

Auf Bitte des Zugführers sollen die Fahrgäste aus dem Zug gestiegen sein und diesen angeschoben haben. Der Lokführer hatte nicht auf eine Diesellok warten wollen, die den Zug zur Oberleitung hätte schieben können. Tatsächlich schafften es die Passagiere mit vereinten Kräften, das tonnenschwere Gefährt so weit anzuschieben, bis es aus eigenem Antrieb wieder fahrbereit war.“, so die Tiroler Tageszeitung.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Ist Ihnen der oben geschilderte Sachverhalt bekannt und entspricht er den Tatsachen?

2.    Wie häufig wurden bislang Eisenbahn-Passagiere auf österreichischen Gebiet aufgefordert, auszusteigen und Züge anzuschieben?

3.    Welchen Eisenbahnunternehmen mussten Passagiere bislang zu Hilfe kommen, um die Weiterfahrt sicherzustellen?

4.    Wie häufig wurden Passagiere bei derartigen Hilfseinsätzen verletzt?

5.    In welcher Form wird den Eisenbahn-Passagieren ihre Hilfe abgegolten?

6.    Zu welchen anderen Hilfsleistungen wurden Eisenbahn-Passagiere auf österreichischen Gebiet sonst noch herangezogen?

7.    Wie häufig wurden Passagiere bei diesen anderen Hilfsleistungen verletzt?

8.    Wer trägt die Haftung für allfällige Verletzungen von Passagieren im Zuge von Hilfseinsätze wie dem Anschieben von Zügen etc.?

9.    Wer darf an Passagiere herantreten und um Mithilfe beim Beheben eines „Problemes“ ersuchen?

10. Ist eine solche Vorgangsweise aus Ihrer Sicht eine sinnvolle Maßnahme, um Probleme im Eisenbahnverkehr zu lösen?

11. Wenn nein, welche Konsequenzen ziehen Sie aufgrund des oben geschilderten Sachverhaltes?