964/J XXV. GP

Eingelangt am 28.02.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

 

betreffend Muttersprachlicher Unterricht in Ungarisch

 

 

Am 21. Februar ist der UNESCO-„Jahrestag der Muttersprache“, an dem der Bedeutung der Sprachpflege gedacht wird. Die Tageszeitung „Standard“ berichtete am 17. Februar unter dem Titel „Rund 32.000 Schüler in muttersprachlichem Unterricht“ über die vom Referat „Migration und Schule“ im BMUKK veröffentlichten Daten: Demnach hatten in Österreich im Schuljahr 2011/12 rd. 32.300 oder 19% aller Schüler eine andere Muttersprache als Deutsch.

 

„In Österreich wird Schülern mit Migrationshintergrund seit den 1970ern muttersprachlicher Unterricht angeboten. An den Volksschulen gibt es ihn als unverbindliche Übung, an den Hauptschulen, Neuen Mittelschulen, Sonderschulen, AHS-Unterstufen und Polytechnischen Schulen entweder als Freigegenstand (mit Benotung) oder als unverbindliche Übung (ohne Benotung). War es anfangs noch das Ziel, dass die Kinder und Jugendlichen dank ihrer Kenntnisse von Muttersprache und Kultur nach einer späteren Rückkehr in die Heimat dort ohne Schwierigkeiten ihre Schulausbildung fortsetzen können, soll der muttersprachliche Unterricht heute die ‚Bikulturalität‘ und Zweisprachigkeit der Kinder und Jugendlichen und damit deren Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung fördern.

Insgesamt wurden 24 Sprachen im Rahmen des muttersprachlichen Unterrichts angeboten. Die meisten Wochenstunden werden für den Unterricht auf Türkisch verwendet (2.983 von 7.049 bzw. 42 Prozent), gefolgt von Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (2.879 bzw. 41 Prozent) und Albanisch (458 bzw. sechs Prozent). Türkisch verzeichnete dabei nach vier Jahren mit Zuwächsen heuer Abnahmen bei der Zahl der Lehrer und Unterrichtsstunden, auch Bosnisch/Kroatisch/Serbisch wurde weniger unterrichtet bzw. von weniger Schülern in Anspruch genommen. Deutliche Zuwächse verbuchte dagegen Albanisch.“
(http://derstandard.at/1389860642394/Rund-32000-Schueler-in-muttersprachlichem-Unterricht, 17. Feb. 2014)

Der Artikel bleibt jedoch hinsichtlich der Lehrer- und Schülerzahlen undifferenziert, weswegen eine genauere Untersuchung im Rahmen einer Anfrage notwendig erscheint.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.     Wie verteilen bzw. verteilten sich die Schüler mit Ungarisch als Muttersprache auf die einzelnen Bundesländer?

2.     An wie vielen Schulen wird bzw. wurde Ungarisch in den einzelnen Bundesländern bzw. Schultypen unterrichtet?

3.     Wie viele Ungarisch-Lehrer stehen bzw. standen nach Bundesland und Schultypen sowie insgesamt nach Schultypen zur Verfügung?

4.     Wie wird bzw. wurde über die Eignung der Ungarisch-Lehrer für die betreffenden Schultypen befunden?

5.     Welche Anforderungskriterien müssen bzw. mussten die Ungarisch-Lehrer für eine Einstellung erfüllen?

6.     Wie bzw. von wem werden bzw. wurden die Ungarisch-Lehrer finanziert?

7.     Auf welche Höhe belaufen bzw. beliefen sich die Kosten für Ungarisch-Lehrer?

8.     Wie bzw. von wem werden bzw. wurden die Ungarisch-Lehrer evaluiert?