1084/J XXV. GP

Eingelangt am 20.03.2014
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petra Steger

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

 

betreffend der aktuellen Entwicklung im Bereich „Doping“ und dem jüngsten Dopingskandal bei den Olympischen Spielen in Sotschi

 

Bei den vergangenen Olympischen Winterspielen in Sotschi hat sich bedauerlicherweise wieder ein Dopingvorfall ereignet. Der Skilangläufer Johannes Dürr wurde positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Somit gab es nur acht Jahre nach dem Skandal von Turin den nächsten Dopingvorfall bei  Olympischen Winterspielen. Dürr, der lange als österreichische Langlaufzukunftshoffung galt, war zudem Heeressportler  und kassierte somit auch Fördergelder vom österreichischen Bundesheer. Bis zuletzt trainierte Dürr im Heeressportzentrum Hochfilzen in Tirol. Die  Heeressportzentren dienen neben der Betreuung der Athleten auch der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Sportfachpersonal.

 

Förderungen für Heeressportler sind ein wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung der Leistungssportler. In einem Interview im Jahr 2013 gab Dürr bekannt, dass er ohne die Sportförderungen des Bundesheers seinen Sport nicht ausüben könnte. Umso bedauerlich ist es, dass es zu missbräuchlichen Verwendung von Fördermittel durch Sportler kommt, welche in Dopingfälle verwickelt sind.

 

Auch in Hinblick darauf, dass der finanzielle Rahmen des Sportbudgets ohnehin sehr eingeschränkt ist, müssen in Zukunft alle erdenklichen Maßnahmen getroffen werden, damit Sportförderungen nur den Sportlern zu Gute kommen, die auch bereit sind auf faire Art und Weise Spitzenleistungen zu erbringen.

 

Aufgrund des aktuellen Dopingvorfalls drängt sich bedauerlicherweise erneut die Frage auf, wie von Seiten des Bundesheers im Zusammenhang mit der Heeres- und Spitzensportförderung in der Vergangenheit, gegenwärtig und zukünftig mit Dopingfällen umgegangen wird.

 

Leider gibt es nur unzureichende politische Vorschläge und Lösungen, wie mit dem Dopingproblem umgegangen wird. Trotz der Dopingvorfälle in den letzten Jahren ist die politische Bereitschaft, sich konsequent mit der Dopingproblematik auseinanderzusetzen, eher gering.


In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport nachstehende

 

 

Anfrage

 

1.    Sind dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport Dopingfälle bekannt, wo involvierte Sportler und/oder Betreuer Förderungen bzw. Gehälter durch das Bundesheer erhalten haben?

 

2.    Wenn Ja, welche Vorfälle sind Ihnen bekannt?

 

3.    In welcher Höhe wurden an Sportler und/oder Betreuer Förderungen und/oder Gehälter, welche in Dopingvorfällen verwickelt waren, durch das

Bundesheer ausbezahlt?

 

4.    Gab es Rückzahlungen bzw. Aufforderungen zur Rückzahlung von Fördergeldern durch Sportler bzw. von Gehältern durch Betreuer, welche dem Doping überführt wurden?

 

5.    Wenn Ja, wie hoch sind die Rückzahlungen bzw. die geforderten Summen in den einzelnen Fällen, die vom Bundesheer zurückgeforderten wurden?

 

6.    Wenn Nein, warum gab es keine Rückzahlung bzw. keine Aufforderung zur Rückzahlung von Fördergeldern bzw. Gehältern durch Sportler und/oder Betreuer, die dem Doping überführt wurden?

 

7.    Sind dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport Dopingfälle bekannt, wo involvierte Sportler und/oder Betreuer Förderungen bzw. Gehälter durch Mitteln aus der Bundesportförderung erhalten haben?

 

8.    Wenn Ja, welche Vorfälle sind Ihnen bekannt?

 

9.    In welcher Höhe wurden an Sportler und/oder Betreuer Förderungen und/oder Gehälter, welche in Dopingvorfällen verwickelt waren, durch Mitteln aus der Bundesportförderung ausbezahlt?

 

10. Gab es Rückzahlungen bzw. Aufforderungen zur Rückzahlung von Fördergeldern durch Sportler bzw. von Gehältern durch Betreuer, welche dem Doping überführt wurden?

 

11. Wenn Ja, wie hoch sind die Rückzahlungen bzw. die geforderten Summen in den einzelnen Fällen?

 

12. Wenn Nein, warum gab es keine Rückzahlung bzw. keine Aufforderung zur Rückzahlung von Fördergeldern bzw. Gehältern durch Sportler und/oder Betreuer, die dem Doping überführt wurden?

 

13. Sind Ihnen im aktuellen Dopingfall „Johannes Dürr“ Rückzahlungen bzw. Aufforderungen zur Rückzahlung von Fördergeldern an bzw. durch das Bundesheer bekannt?


14. Wenn Ja, welche Summe wurde insgesamt zurückgefordert bzw. welche Summe wurde bereits zurückbezahlt?

 

15. Wenn Nein, warum gab es noch keine Rückzahlung bzw. warum wurde keine Rückzahlung gefordert?

 

16. Welche genaue Dienstfunktion hat bzw. hatte Johannes Dürr im österreichischen Bundesheer?

 

17. Muss Johannes Dürr mit dienstrechtlichen Konsequenzen beim österreichischen Bundesheer rechnen?

 

18. Wenn Ja, mit welchen?

 

19. Wenn Nein, warum nicht?

 

20. Welche dienstrechtlichen Konsequenzen beim Bundesheer gab es für Sportler bzw. Betreuer, welche nachweislich in Dopingfälle verwickelt waren?

 

21. Halten sie die derzeitigen Konsequenzen für Dopingsünder beim Bundesheer für ausreichend?

 

22. Wenn Ja, warum?

 

23. Wenn Nein, warum nicht?

 

24. Welche Maßnahmen im Bundesheer bzw. in den Heeressportzentren gibt es zur Prävention bzw. zur Bekämpfung von Doping?

 

25. Halten Sie hier die vorhanden Maßnahmen zur Prävention bzw. zur Bekämpfung von Doping für ausreichend?

 

26. Wenn Ja, warum?

 

27. Wenn Nein, warum nicht?

 

28. Welche Maßnahmen seitens des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport gibt es zur Prävention bzw. zur Bekämpfung von Doping?

 

29. Halten Sie hier die vorhandenen Maßnahmen zur Prävention bzw. zur Bekämpfung von Doping für ausreichend?

 

30. Wenn Ja, warum?

 

31. Wenn Nein, warum nicht?