1104/J XXV. GP

Eingelangt am 20.03.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Crowdinvesting im Tourismus

„Die Zeit wird langsam reif für alternative Finanzierungen. Zum einen sind Banken – gezwungen durch restriktive regulative Vorschriften – zunehmend zögerlicher dabei Geld bereitzustellen. Zum anderen stehen den Anlegern immer weniger attraktiven Anlagemöglichkeiten zur Verfügung. Da ist es dann keineswegs verwunderlich, dass intensiv nach neuen Möglichkeiten gesucht wird und dabei das Internet als Plattform und Marktplatz eine neue Rolle spielt. Während bisher Business Angels um touristische Investments einen Bogen gemacht haben, wird es zunehmend möglich vor allem das Anlegerpublikum auch für Investitionen in den Tourismus zu begeistern – wenn es nur etwas Besonderes ist.

Vielleicht kommt dem Tourismus die Tatsache entgegen, dass etwa ein kalorienarmes Bier oder eine neue Burger-Idee wenig zu erklären sind und von vornherein als sympathischer wahrgenommen werden, als etwa die Investition in eine App oder ein technisches Projekt.

Ein junges Beispiel dafür ist die heimische Plattform Conda, die bereits einige erfolgreiche Finanzierungen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft abgewickelt hat. Dabei sammelt Conda Kapitalgeber, die bereits sind zwischen EUR 100 und 3.000 in ein Projekt zu investieren und stellt sich dann als Treuhänder zur Verfügung, der für die Fülle der Anleger eine einzige Substanzgenussrechtseinlage beim Zielunternehmen tätigt. Die Leistungen bestehen in diesem Fall in der Hauptsache in der Aufbereitung der Unterlagen des Kapitalnehmers, Vermarktung des Beteiligungsangebotes und dessen Zeichnung und der Abschluss der jeweiligen Verträge, die meist eine Laufzeit von zumindest zehn Jahren haben.

Die Lösung aller Finanzierungsprobleme ist damit aber noch nicht erreicht. Derzeit werden pro Unternehmen lediglich Crowdinvestments bis EUR 200.000 angeboten und in jedem Fall ist auch eine Projektidee vonnöten, die die Crowd begeistern kann.“ (TP-Blog, 4.3.2014)

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachstehende

 

Anfrage

 

 

1.    Wird Crowdinvesting seitens Ihres Ministeriums unterstützt? Wenn ja, wie wird hierbei vorgegangen? Wenn nein, warum nicht?

 

2.    Sehen Sie in Plattformen wie „Conda“ eine gute Finanzierungsmöglichkeit für die Zukunft heimischer Tourismusprojekte? Wenn nein, warum nicht?

 

3.    Wenn ja, wird die Errichtung weiterer derartiger Plattformen seitens Ihres Ministeriums gefördert werden und wie wird hierbei vorgegangen?

 

4.    Wie können Tourismusinvestitionen für Anleger attraktiver gemacht werden?

 

 

5.    Welche alternativen Finanzierungsmöglichkeiten im Tourismusbereich werden derzeit seitens Ihres Ministeriums gefördert?