1225/J XXV. GP
Eingelangt am 27.03.2014
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Anfrage
der Abgeordneten Mag.Dr. Strolz, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Bildung und Frauen
betreffend „Kritikpunkte des Rechnungshofberichtes in Bezug auf die NMS“
Der
Bericht des österreichischen Rechnungshofes über den Modellversuch
der „Neuen Mittelschule“ fiel für das Bundesministerium
für Unterricht, Kunst und Kultur verheerend aus. In dem 124 starken
Bericht listete der Rechnungshof eine Vielzahl von Kritikpunkten einzeln auf.
So sei die Neue Mittelschule im Jahr 2012 "entgegen der gesetzlichen Vorgabe
zur verpflichtenden wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation der
NMS-Modellversuche im Regelschulwesen eingeführt worden“
(Quelle: http://derstandard.at/1385170212607/Rechnungshof-kritisiert-Einfuehrung-der-Neuen-Mittelschule,
aufgerufen am 03.03.2014).
Weiters heißt es im Bericht, dass eine zentrale Entscheidungsgrundlage
für diese wichtige bildungspolitische Maßnahme mit weitreichenden
finanziellen Auswirkungen nicht vorlag.
„Außerdem
wirft der Rechnungshof dem Unterrichtsministerium vor, bei der positiven Darstellung
der Übertrittsraten von NMS-Absolventen in höhere Schulen ´unpassende
Vergleichsdaten herangezogen´ zu haben. Statt einem ´verzerrten
Vergleich´ sollten ´in Zukunft objektiv ermittelte
Statistiken´ veröffentlicht werden.“ (Quelle: http://orf.at/stories/2209450/,
aufgerufen am 03.03.2014).
Überdies sei es dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und
Kultur "trotz hoher finanzieller Mittel nicht gelungen, eLearning an
den NMS-Modellversuchen nachhaltig zu etablieren. Die Vergabe des Projekts
eLearning an die Stiftung private Pädagogische Hochschule Burgenland
erfolgte laut Rechnungshof ´entgegen dem Bundesvergabegesetz´. Auch
die Öffentlichkeitsarbeit für den Modellversuch NMS sei teilweise
´ohne öffentliche Ausschreibung´ vergeben worden.“
(Quelle: http://www.news.at/a/neue-mittelschule-kritik-rechnungshof,
aufgerufen am 03.03.2014).
Aufgrund
dieser zahlreichen Kritikpunkte des österreichischen Rechnungshofes stellt
sich für den Parlamentsklub der NEOS eine Vielzahl von Fragen.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehende
Anfrage:
1. Warum nahmen an den Modellversuchen der Neuen Mittelschule lediglich 11 allgemein bildende höhere Schulen teil?
Wie erklären Sie bzw. Ihr Ressort diesen Umstand?
2. Wie viele AHS-Lehrer_innen (Bundeslehrer_innen) nahmen an den Modellversuchen der Neuen Mittelschulen teil (Aufschlüsselung auf Bundesländer und Jahre)?
3. Ist es richtig, dass es Modellversuche von Neuen Mittelschulen gab, wo keine einzigen AHS-Lehrer_innen (Bundeslehrer_innen) an Neuen Mittelschulen unterrichtet haben?
4.
An
welchen Schulen unterrichten keine einzigen AHS-Lehrer_innen
(Bundeslehrer_innen) an Neuen Mittelschulen (Aufschlüsselung auf
Bundesländer und Jahre)?
5.
An
welchen Schulen unterrichteten 1-4 AHS-Lehrer_innen (Bundeslehrer_innen) an
Neuen Mittelschulen (Aufschlüsselung auf Bundesländer und Jahre)?
6.
An
welchen Schulen unterrichteten mehr als 5 AHS-Lehrer_innen (Bundeslehrer_innen)
an Neuen Mittelschulen (Aufschlüsselung auf Bundesländer und Jahre)?
7.
Knapp
über 90 % der Ausgaben des BMUKK für die Modellversuche in den
Schuljahren 2008/2009 bis 2011/2012 betrafen die zusätzlichen
Personalkosten. Wofür verwendete Ihr Ressort das restliche Geld in den
Schuljahren 2008/2009 bis 2011/2012 (Aufschlüsselung auf Jahre)?
Welche Projekte wurden hierbei subventioniert (Aufschlüsselung aller
einzelnen Projekte)?
8.
Wie
hoch war die durchschnittliche Arbeitszeit von Bundeslehrer_innen an den Neuen
Mittelschulen-Modellversuchen (Aufschlüsselung auf Jahre und
Bundesländer)?
9.
Warum
bekamen Bundeslehrer_innen, die denselben Unterrichtsgegenstand wie
Landeslehrer_innen unterrichteten, mehr bezahlt und arbeiteten kürzer?
10. Bei welchen wichtigen Vergaben hielt ihr Ministerium die Vergabevorschriften nicht ein (Aufschlüsselung dieser Vergaben an Unternehmen)?
Warum
hielt Ihr Ministerium die Vergabevorschriften nicht ein?
11. Warum kam es vor Vorliegen der Evaluationsergebnisse zu einer flächendeckenden Einführung der NMS an Hauptschulen, entgegen der gesetzlichen Vorgabe zur verpflichtenden wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation der NMS-Modellversuche?
12.
Wie
viele Schaltungen in Printmedien gab es in den Schuljahren 2008/2009 bis
2011/2012 im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit für die Neue
Mittelschule (Aufschlüsselung auf Schuljahre und Printmedien)?
13.
Wann
erschienen diese Schaltungen in den Printmedien in den Schuljahren 2008/2009
bis 2011/2012 (genaue Aufschlüsselung des Erscheinungsdatums einer
Schaltung in Printmedien)?
14.
Wie
viele NMS-Modellversuche benützen mit Stichtag 01.03.2014 das
„eLearning“ (Aufschlüsselung auf NMS-Modellversuche)?
Wie viele NMS-Modellversuche benützen mit Stichtag 01.03.2014 nicht mehr
das „eLearning (Aufschlüsselung auf NMS-Modellversuche)?
a) Warum benützen viele NMS-Modellversuche das „eLearning“
nicht mehr?
b) Welche Kritikpunkte sind an Sie bzw. Ihr Ressort herangetragen worden?
15.
Welche
Veranstaltungen – die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit den
NMS-Modellversuchen standen – wurden in den Schuljahren 2008/2009 bis
2010/2011 von Ihrem Ressort unterstützt (Aufschlüsselung der angesprochenen
Veranstaltungen auf Schuljahre)?
16. Warum hat Ihr Ressort für das Jahr 2010 ausständige Berichte für diese Veranstaltungen, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit den NMS-Modellversuchen standen, nicht eingefordert?
17.
Welche
Abteilung Ihres Ressorts hätte diese ausständigen Berichte im Jahr
2010 einfordern müssen?
18.
Wie
viele sogenannte Lerndesigner gab es in den Schuljahren 2008/2009 bis 2012/2013
an Neuen Mittelschulen (Aufschlüsselung auf Schuljahre und
Bundesländer)?
19.
Welche
pädagogische Ausbildung haben sogenannte Lerndesigner?
20.
Warum
verabsäumte es Ihr Ressort, die Rolle des Lerndesigners rechtlich
festzulegen?
21. Ab welcher Schulgröße ist laut Meinung Ihres Ressorts die Einrichtung eines Lerndesigners zweckmäßig?
22.
Wie
viele Regionalbetreuer gab es in den Schuljahren 2008/2009 bis 2012/2013 im
Bundesland Vorarlberg (Aufschlüsselung auf Schuljahre)?
23.
Welche
pädagogische Ausbildung haben sogenannte Regionalbetreuer?
24.
An
wie vielen NMS-Modellschulen in Vorarlberg gab es in den Schuljahren 2008/2009
bis 2012/2013 gleichzeitig einen Lerndesigner und einen Regionalbetreuer
(Aufschlüsselung auf NMS-Modellschulen)?
25. Warum stellte das BIFIE in den Jahren 2008, 2009, 2011 und 2012 keinen Bilanzierungsbericht bereit, wo das BIFIE, Studien über die NMS im Rahmen einer Metaanalyse untersuchte?
26. Welche externe PR-Agentur beauftragte Ihr Ressort von Oktober 2007 bis September 2008?
27.
Welche
Leitungen erbrachte diese externe PR-Agentur im Vergleichszeitraum
(Aufschlüsselung der einzelnen Leistungen)?
28.
Warum
schloss Ihr Ministerium mit dieser PR-Agentur in den Jahren 2010 bis 2012
Folgeverträge ohne öffentliche Ausschreibung ab?
29.
Bis
zu welchen Zeitpunkt werden Sie bzw. Ihr Ressort die 36
Schlussbemerkungen/Schlussempfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt haben?
30. Welche Schlussbemerkungen/Schlussempfehlungen wurden bereits durch Sie bzw. Ihr Ressort umgesetzt?
Wien, am 27.03.2014