1274/J XXV. GP

Eingelangt am 09.04.2014
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Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Franz

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend „Umsetzung der Forderungen im Bereich der Kindergesundheit“

 

Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit ist ein berufsübergreifender Dachverband für Fachgesellschaften und Berufsverbände, für alle mit Versorgung, Wissenschaft und Lehre befassten Organisationen, ebenso wie für Anbieter von Selbsthilfe oder gesundheitsfördernden Aktivitäten sowie Elternvertretungen und engagierte Einzelpersonen, die im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit tätig sind. Sie ist eine gemeinnützige, überparteiliche und überkonfessionelle Initiative.[1]

 

Die „Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit“ hat schon Anfang des Jahres 2014 ihren Bericht für das Jahr 2014 veröffentlicht, welcher einen Überblick über die aktuelle Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich bietet.

 

Dieser Bericht orientiert sich auch im Jahr 2014 an den seit 2010 definierten verbesserungswürdigen Handlungsfeldern.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage:

 

 

1.    In Österreich fehlt es laut Aussagen der „Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit“ an aussagekräftigen Daten über die Gesundheit unserer Kinder.

Werden Sie sich bzw. Ihr Ressort für ein Monitoring im Sinne wiederholter systematisch-epidemiologischer Erhebungen stark machen sowie für eine regelmäßige Kinder- und Jugend-Gesundheitsberichterstattung und eine substantielle Versorgungsforschung, welche den Bedarf und die Angebote in der Versorgungslandschaft seriös erfasst?

a.    Wenn ja, wann planen Sie, Maßnahmen einzuleiten?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

2.    In Österreich liegen die Ausgaben für Gesundheitsförderung und Prävention unter dem internationalen Durchschnitt.

Werden Sie sich bzw. Ihr Ressort für Weiterbildungsangebote in den Bereichen Ernährung und Suchtverhalten, für eine präventive Jugendhilfe und besonders für die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Familien mit Migrationshintergrund insbesondere durch Health-Literacy-Programme für Eltern einsetzen?

a.    Wenn ja, wann planen Sie, Maßnahmen einzuleiten?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

3.    Kindergesundheit betrifft in der Bekämpfung der Krankheit meistens mehrere Lebensräume, daher bedarf es einer gut vernetzten Arbeitsform der Gesundheitsberufe untereinander sowie mit den Partnerberufen aus Pädagogik und Jugendwohlfahrt. In Ländern mit sehr guten Gesundheitsdaten wie Kanada oder Schweden ist Netzwerkarbeit bereits Alltag.

Planen Sie bzw. Ihr Ressort die Umsetzung von Kindergesundheitsnetzwerken (In Form von Child-Health-Care-Centers)?

a.    Wenn ja, wann wollen Sie Maßnahmen einleiten?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

4.    In Österreich fehlen rund 60.000 bis 80.000 Therapieplätze für Kinder und Jugendlichen mit verschiedensten Entwicklungsstörungen und Krankheiten. Haben Sie bzw. Ihr Ressort vor, diese Mangelversorgung durch verschiedenste Maßnahmen zu beseitigen? Werden Sie sich weiters für kostenfreie, diagnostisch-therapeutische Angebote für alle Kinder mit Entwicklungsstörungen und Erkrankungen einsetzen?

a.    Wenn ja, wann wollen Sie mit der Setzung der Maßnahmen beginnen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

5.    Eine fachgerechte Behandlung ist gerade in der Kinder- und Jugendmedizin ausschlaggebend für das weitere Leben der jungen Menschen. Werden Sie bzw. Ihr Ressort sich für eine spezifische, verbindliche und zertifizierte Zusatzqualifikation, die auf die fachgerechte Behandlung der Kinder abzielt, für alle Gesundheitsberufe einsetzen? Werden Sie auch eine verpflichtende Registratur aller Therapeuten mit Angabe der für die Versorgung wesentlichen Eckdaten befürworten und unterstützen?

a.    Wenn ja, wann planen Sie Maßnahmen zu setzen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

6.    Eltern haben eine wichtige Funktion bei der Entwicklung der Gesundheit und des Lebensstils ihrer Kinder. Für einen effizienten diagnostisch-therapeutischen Prozess braucht es laut „Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit “ eine unlimitierte und kostenlose Mitbetreuung der Eltern  auf Indikation und E-Card des Kindes, Angebote zur Förderung der Gesundheits- und Erziehungskompetenz von Eltern sowie die  bestmögliche Unterstützung der Eltern durch die öffentliche Hand bei der Erfüllung dieser Aufgabe.

Planen Sie bzw. Ihr Ressort etwas dahingehend zu unternehmen?

a.    Wenn ja, welche Maßnahmen werden Sie setzen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

7.    Werden Sie bzw. Ihr Ressort auf den Vorschlag der Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, eine parlamentarische Kinderkommission mit Abgeordneten aller Fraktionen sowie Experten einzurichten, eingehen und sich dafür einsetzen? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?

 

8.    Werden Sie bzw. Ihr Ressort die Forderung der „Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit“, die UN-Kinderrechtskonvention vollständig in die österreichische Verfassung aufzunehmen, unterstützen bzw. fördern? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?



[1] http://www.kinderjugendgesundheit.at/index.php (Stand: 10.3.2014)