1426/J XXV. GP
Eingelangt am 30.04.2014
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ANFRAGE
der Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Medikamentenmangel in Österreich.
In Österreich sind laut Auskunft der Österreichischen Apothekerkammer insgesamt ca. 15.000 Medikamente zugelassen. Derzeit seien rund 50 Medikamente nicht lieferbar, beziffert der Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, Raimund Podroschko, das konkrete Ausmaß. Das Problem sei nicht neu, allerdings habe es sich zuletzt verstärkt.
Auch zum Vorwurf, dass Österreich bei Medikamenten ein Billigpreisland sei, liefert Podroschko Zahlen. Demnach liegt der Durchschnittspreis eines Medikaments in Europa bei 38 Euro. In Deutschland sind es etwa 28,10 Euro, in der Schweiz 27,10 Euro, in Österreich hingegen nur 16,60 Euro. Billiger als in Österreich sind Medikamente etwa in Griechenland, Spanien, Portugal, Frankreich und Großbritannien. Der Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer sieht die Verantwortung für die zunehmenden Lieferengpässe in Österreich vor allem beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HVSV), weil er den Herstellern für ihre Präparate zu wenig bezahle. Der österreichische Markt sei deswegen aus der Sicht der Anbieter unattraktiv und werde nur mitbeliefert.
Die Pharmafirmen bemängeln unterdessen ein falsches Bestellsystem. Es gebe einzelne Lieferproblematiken, die Apotheken können jedoch in der Regel auf Alternativen umsteigen. Als Bespiel wird der aktuelle Versorgungsstopp des Vierfachimpfstoffs gegen Diphterie, Tetanus, Keuchhusten und Polio genannt. Der Vierfachimpfstoff ist derzeit in ganz Europa nicht lieferbar. Es gebe einen alternativen Dreifachimpfstoff. Polio müsste derzeit extra geimpft werden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende
Anfrage