1436/J XXV. GP

Eingelangt am 30.04.2014
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ANFRAGE

 

 

des Abg. Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend gefälschte Medikamente in legalen Lieferketten

 

Medienberichten zufolge sollen gefälschte High-Tech-Krebs- und Gelenksrheuma-Medikamente, über deutsche Parallelimporteure in die legale Lieferkette gelangt sein. Diesbezüglich wird es nun in 6 Bundesländern Kontrollen geben, um eventuelle Fälschungen so rasch als möglich aus dem Verkehr zu ziehen. Während einzelne Kliniken, bzw. Abteilungen, von Spitälern auf Parallelimporte-Arzneimittel verzichten, war das bei einigen Krankenhäusern nicht der Fall. So betrifft es auch die steirischen Spitäler in Feldbach-Fürstenfeld, Leoben/Eisenerz und Fürstenfeld. In diesen Spitälern führte die Axeleris-Pharma GmbH-dieses Unternehmen packt Waren der deutschen Haemto Pharm GmbH um und liefert unter anderem an österreichische Krankenhäuser- Bestandsabfragen bei Packungen mit Herceptin von der deutschen Haemato Pharm durch. Dorthin waren Onkologika-"Herceptin"-Packungen (Freiname: Trastuzumab) aus den nach Österreich gekommenen und potenziell von Fälschungen betroffenen Chargen geliefert worden.

 

Die AGES Medizinmarktaufsicht nannte auf Ihrer Homepage 20 potentiell verdächtige Chargen an aus Italien stammenden Herceptin, die ausschließlich über Haemto Pharm und die Inopha Pharm vertrieben worden seien. Die Situation ist heikel, da Schwerstkranke auf die Wirkung der Arzneimittel angewiesen sind. Bei Onkologika geht es dabei vor allem um eine Lebensverlängerung bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

  1. Ist Ihrem Ressort dieses Problem bekannt?
  2. Wenn ja, seit wann?
  3. Sind seitens Ihres Ressorts Maßnahmen geplant, um die Einfuhr von Falsifikaten zu unterbinden?
  4. Wenn ja, um welche konkreten Maßnahmen handelt es sich hierbei?

  1. Wenn nein, warum nicht?
  2. Um welche potentiell verdächtige 20 Chargen handelt es sich, welche auf der Homepage der AGES genannt werden?
  3. Welche Spitäler in Österreich werden verdächtigt, gefälschte High-Tech-Krebs Medikamente in ihrem Sortiment zu haben?
  4. Wurden in den betroffen Spitälern bisher Bestandsabfragen durchgeführt?
  5. Wenn ja, um welche Spitäler handelt es sich hierbei?
  6. Wenn ja, wurden gefälschte Medikamente aus dem Verkehr gezogen?
  7. Wenn ja bei 10., um welche Medikamente handelt es sich?
  8. Wenn nein bei 8., warum nicht?
  9. Ist man seitens Ihres Ressorts an die zuständigen Landesräte der Bundesländer herangetreten, um Maßnahmen zur Lösung dieses Problems treffen?
  10. Wenn ja, in welcher Form?
  11. Wenn ja, um welche Maßnahmen handelt sich hierbei?
  12. Wenn nein, warum nicht?
  13. Gab es in der Vergangenheit Patienten, welche aufgrund der Einnahme von gefälschten Medikamenten erkrankt sind?
  14. Wenn ja, wie viele?
  15. Gab es in der Vergangenheit Patienten, welche aufgrund der Einnahme von gefälschten Medikamenten verstorben sind?
  16. Wenn ja, wie viele?