1532/J XXV. GP

Eingelangt am 21.05.2014
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Mag. Haider

und anderer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Arbeit Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Optimierung der Arbeitsabläufe innerhalb des AMS

 

In einem offenen Brief an Bundesminister Rudolf Hundstorfer schildert ein Österreichsicher Unternehmer, wie es einem in diesem Staat ergeht, wenn man Mitarbeiter sucht, diese vom AMS innerhalb der Unzahl von Arbeitssuchenden rekrutieren will und hier nur auf Hindernisse und Schwierigkeiten stößt.

 

……..

Gibt es da nicht auch die Job-Plattform des AMS? Gibt es nicht hunderttausende Arbeitslose, die ständig in Schulungen gesteckt werden? Zahlen wir nicht direkt und indirekt unter dem Titel Arbeitsmarktförderung enorme Steuersummen?

 

Also habe ich unsere zuständige Mitarbeiterin beauftragt, doch einmal die AMS Jobplattform nach potentiell geeigneten Mitarbeitern zu durchforsten. Nach einigen Tagen und etwa 8 Stunden Recherche konnte mir die Mitarbeiterin zweierlei berichten.

 

Erstens, ja sie habe etwa 8-10 potentiell geeignete Mitarbeiter gefunden, die wir zu einem Bewerbungsgespräch einladen könnten.

Zweitens, nein wir dürfen sie nicht einladen. Das AMS gibt keine Kontaktdaten bekannt. Selbst wenn wir uns als Unternehmen auf der Plattform registrieren, bekommen wir keine Kontaktdaten, sondern das AMS teilt uns Arbeitssuchende zu!

 

Eine Vorgangsweise die ich schon aus früheren Jahren kenne. Wir waren dann tagelang durch Personen blockiert, die (a) objektiv völlig ungeeignet waren und/oder (b) bloß einen Ablehnungsschein abholen wollten.

Die AMS-Jobplattform agiert wie zahllose Internet-Kontaktbörsen, bei denen attraktive Profile, schöne Männer und Frauen, InteressentInnen anlocken um sie dann abzuzocken.

Ob das seriös und zielführend ist, mögen Sie bitte selbst beurteilen.

 

Wen ich zu einem Anstellungsgespräch einladen will, wen ich anstelle, wer in unseren Betrieb passt, ist immer noch eine innerbetriebliche Entscheidung. Die Zeit der Plan- und Zwangswirtschaft ist vorbei, offenbar nicht in den Köpfen der AMS-Verantwortlichen.

Als Spielwiese für arbeitsmarktpolitische Experimente ist mir die Zeit jedes unserer Mitarbeiter zu schade. Wir haben genug Aufträge und würden gern noch mehr übernehmen, dazu suchen wir Mitarbeiter, nicht um als geschützte Werkstätte einen "Arbeitskuchen" aufzuteilen.

Ich habe daher die Weisung gegeben, auf die "Dienste" des AMS zu verzichten, wir haben es dann auch geschafft über andere - privat finanzierte - Wege unsere Mitarbeiter zu finden. Der Ärger jedoch, Strukturen zwangsweise zu finanzieren, die gegen die Interessen der Arbeitssuchenden arbeiten, wird noch lange bleiben.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Arbeit Soziales und Konsumentenschutz nachfolgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Ist Ihnen, als zuständiger Bundesminister und Adressat dieses Schreibens der Inhalt des Briefs bekannt?

2.    Wenn ja, wie stehen Sie zu diesen Vorwürfen?

3.    Entspricht es den Tatsachen, dass es Unternehmern nicht möglich ist, auf einer AMS Plattform Arbeitssuchende mittels Profil auszusuchen und diese, wenn sie den Arbeitsanforderungen entsprechen, auch persönlich anzuschreiben?

4.    Wenn ja, warum darf ein Unternehmer seine Mitarbeiter nicht selbst aussuchen?

5.    Entspricht es den Tatsachen, dass jeder Unternehmer nur die Arbeitssuchenden zu einem Gespräche einladen darf, die ihm seitens des AMS zugewiesen werden?

6.    Wenn ja, warum ist das so?

7.    Wäre es nicht zielführender und auch zeitsparender, wenn der Unternehmer dem AMS mitteilt, welche Mitarbeiter ihn interessieren und welche er persönlich kennenlernen möchte?

8.    Was sagen Sie als zuständiger Bundesminister für Arbeit zu dem Vorwurf, dass das AMS bei der Mitarbeitersuche mehr behindert als hilft?

9.    Werden die derzeitigen Abläufe im AMS seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz hinterfragt und gegebenenfalls auch optimiert?

10. Wenn nein, warum nicht?

11. Wenn ja, wie findet dieser Optimierungsprozess statt?

12. Welche Verbesserungen sind gerade für den Fall angedacht, dass ein Unternehmer aus Zeitökonomie sich seine Mitarbeiter von einer Arbeitssuchendenplattform selbst aussuchen will und kann?

 

 

13. Welche Optimierungsprozesse sind seitens der Verantwortlichen beim AMS dahingehend geplant?

14. Wie werden die Abläufe im AMS in der nächsten Zeit überhaupt optimiert?

15. Gibt es Bestrebungen die Vermittlung der Arbeitssuchenden zu verbessern oder befinden die Verantwortlichen, dass die Abläufe so und so perfekt ausgerichtet sind?