1572/J XXV. GP
Eingelangt am 23.05.2014
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ANFRAGE
des Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres
betreffend Müllansammlungen am Meeresboden
Geschätzt rund 6,4 Millionen Tonnen Müll gelangen jedes Jahr in die Ozeane, eingeschwemmt über Flüsse und Küstenabwässer, über Bord geworfen von Schiffen oder bei Schiffsunglücken im Wasser verteilt. Die großen Meeresströmungen haben Plastiksäcke, Flaschen und Verpackungen zusammengetrieben und überdimensionale Müllteppiche entstehen lassen. Der Eintrag und die Ansammlung von Müll ist eine der am schnellsten wachsenden Bedrohungen für die Gesundheit der Weltmeere, konstatieren Christopher Pham von der Universität der Azoren im portugiesischen Horta und seine Kollegen. Viele Lebewesen verwechseln kleinere Plastikteile mit Futter, fressen sie und gehen daran zugrunde. Zudem nehmen sie Schaden durch die giftigen Chemikalien, die im Wasser aus dem Plastik freigesetzt werden.
Die Müllansammlungen beschränken sich mittlerweile nicht nur auf küstennahe Meeresgebiete, sondern haben sich durch die Meeresströmungen auf dem gesamten Bereich der Ozeane ausgebreitet. Selbst am Mittelatlantischen Rücken, 2.000 Kilometer vom nächsten Land entfernt, fanden Wissenschaftler Müll am Meeresboden. Die Präsenz von Müll in diesen Gebieten sei besorgniserregend, betonen die Forscher. Denn entlang der mittelozeanischen Rücken liegen viele besonders sensible Meeresökosysteme, darunter hydrothermale Schlote und Riffe von Kaltwasserkorallen. Sie können sich von Störungen nur schwer erholen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres folgende
Anfrage