1669/J XXV. GP

Eingelangt am 06.06.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Export österreichischer Milch nach Asien

 

Folgendes konnte man in der Online Ausgabe des ORF Steiermark vom 30.05.2014 unter http://steiermark.orf.at/news/stories/2650036/ lesen:

Immer weniger Bauern in der Steiermark - aktuell sind es rund 5.400 - produzieren immer mehr Milch, und mit dem Wegfall der Milchquote mit 31. März 2015 wird noch mehr produziert werden, so der Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer, Franz Titschenbacher. „Es ist insgesamt davon auszugehen, dass in den nächsten vier bis sechs Jahren mit einer Steigerung der Anlieferung von zehn bis 20 Prozent zu rechnen sein wird.“ Der österreichische Markt ist gesättigt

Wohin aber mit diesem Mehr an Milch, Käse und Co.? Vor allem Asien gilt als Hoffnungsmarkt. „Wenn man sich die Zahlen ansieht, so ist das der asiatische Raum. Allein in China hat sich die Importquote von Milchpulver in den vergangenen drei Jahren fast verdoppelt“, so Titschenbacher. Und Jakob Karner, der Obmann der Obersteirischen Molkerei, ergänzt: „Der österreichische Markt ist gesättigt. Da würden wir die Preise ruinieren, das wollen wir für unsere Bauern nicht.“ Mit einem Milchpreis von etwa 40 Cent pro Kilo seien die Bauern 2013 zufrieden gewesen, jetzt aber gebe es einen Abschwung, sagt Titschenbacher.

Molkereien rüsten auf

Im Ausland wolle man mit gentechnikfreier Bergbauernmilch, mit Tradition, Nischenprodukten und mit Innovation punkten. Molkereien wie Ennstal Milch und Berglandmilch rüsten sich und bauen aus, so Johann Pretterhofer, Vorstand der Berglandmilch: „Wir haben uns in Voitsberg Grundstücke gesichert, damit wir dann, wenn es notwendig ist, ausbauen können. Innovation ist natürlich die tägliche Butter auf das Brot - und wir merken, dass die Konsumenten Multipacks und kleinere Mengen bevorzugen.“

Kaum Änderungen für den Konsumenten

Mehr Milch ab 2015, mehr Konkurrenz europa- wie weltweit. Bedeutet das auch sinkende Preise für die Konsumenten? „Natürlich würden wir uns wünschen, dass der Milchpreis im Verkauf entsprechend angepasst ist. Ich denke aber nicht, dass es da wesentliche Änderungen für den Konsumenten geben wird“, so Pretterhofer. Als Erleichterung für die Bauern fordert die Landwirtschaftskammer von der EU eine Entlastung bei der heuer noch zu zahlenden Zusatzabgabe.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

  1. Wie viel Milch wurde in den letzten 5 Jahren in Österreich produziert?
  2. Wie viel Milch wurde in den letzten 5 Jahren in der Steiermark produziert?
  3. Wie hat sich der Milchpreis in den letzten 5 Jahren verändert, aufgelistet nach Jahr und Preis?
  4. Warum hat sich der Milchpreis in den letzten Jahren verändert?
  5. Warum setzt man seitens Ihres Ressorts auf den Export in den asiatischen Raum?
  6. In welche asiatischen Länder ist es geplant, Milch zu exportieren?
  7. Wie hoch ist der prozentuelle Anteil an der heimischen Milchproduktion, welche für den asiatischen Markt geplant ist?
  8. Werden durch den Export in den asiatischen Raum die Lebensmittelstandards für Milch und Milchprodukte in Österreich herabgesetzt?
  9. Wenn ja, warum?
  10. Wenn ja, welche Auswirkungen hat die Herabsetzung der Lebensmittelstandards für den Konsumenten?
  11. Welche Aufrüstungs-, und Ausbaumaßnahmen sind seitens der Molkerei Ennstal Milch geplant?
  12. Welche Aufrüstungs-, und Ausbaumaßnahmen sind seitens der Molkerei Berglandmilch geplant?
  13. Werden die Aufrüstungs-, und Ausbaumaßnahmen der Molkereien mittels Fördermittel unterstützt?
  14. Wenn ja, warum?
  15. Wenn ja, wie hoch ist der Fördereitrag für beide Betriebe?
  16. Wenn nein, warum nicht?
  17. Rechnet man in Ihrem Ressort, aufgrund der fallenden Milchquote, mit einem steigenden Konkurrenzkampf auf dem österreichischen Milchmarkt?
  18. Wenn ja, warum?
  19. Wenn ja, werden die Preise durch den steigenden Konkurrenzkampf sinken?
  20. Wenn ja, welche Auswirkungen hat dies auf die heimischen Milchbauern?