1731/J XXV. GP

Eingelangt am 12.06.2014
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ANFRAGE

des Abgeordneten Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

 

betreffend hoher Pestizidbefall in österreichischen Flüssen

 

Laut einem Bericht der Tageszeitung „Kleine Zeitung“ hat man in 22 von 42 untersuchten Flüssen in Österreich, 60 unterschiedliche Pestizide gefunden. 15 davon sind hormonell wirksame Chemikalien, welche mit Missbildungen bei Fischen und Amphibien in Zusammenhang gebracht werden.

 

Am höchsten waren die Belastungen in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft in Ostösterreich. Von 60 Pestiziden sind lediglich vier in der Wasserrahmenrichtlinie geregelt. Die restlichen 56 sind de facto für die chemische Wasserqualität irrelevant.

Das Umweltbundesamt untersuchte für Global 2000 drei Trinkwasser- und 16 Fließgewässerproben auf kommunale Verunreinigungen sowie Phthalate, die hauptsächlich als Weichmacher in PVC verwendet werden. Phthalate waren in zehn der Fließgewässer vorhanden. Von acht Leitsubstanzen, welche als Indikator für kommunale Verunreinigungen untersucht wurden, fanden sich sieben in Fließgewässern: Medikamente, synthetische Süßstoffe und Korrosionsschutzmittel. Laut dem UBA-Geschäftsführer, gelangen immer mehr Chemikalien in die Umwelt und die toxikologische Bedeutung ist vielfach noch ungeklärt.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

  1. Ist Ihnen die Problematik rund um den Pestizidbefall und den damit verbundenen hohen Verunreinigungen in österreichischen Flüssen bekannt?
  2. Wenn ja, werden Sie Maßnahmen treffen, um den Pestizidbefall zu verringern?
  3. Wenn ja bei 2., welche Maßnahmen wird man seitens Ihres Ressorts treffen?
  4. Wenn nein bei 2., warum nicht?
  5. Stellen die Verunreinigungen in den österreichischen Flüssen eine Gefährdung für den Menschen dar?
  6. In welchen zehn Flüssen wurden die höchsten Verunreinigungen festgestellt?
  7. Gibt es in den betroffenen Gebieten Fälle, wonach Menschen an den Verunreinigungen in den Flüssen erkrankt sind?
  8. Wenn ja, wie viele Menschen sind wodurch erkrankt?