1931/J XXV. GP

Eingelangt am 08.07.2014
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

 

betreffend AMS-Trainingslager für arbeitslose Profifußballer

 

Die Tageszeitung "heute" berichtet davon, dass 145 Profi-Fußballer vom Arbeitsmarktservice (AMS) betreut werden. Diese werden allerdings nicht in fragwürdige Kurse gesteckt, in denen sie - wie Normalbürger auch - stundenlang das Schreiben von Lebensläufen üben müssen, sondern sie werden in ein Trainingslager ins Burgenland geschickt, auf Kosten der Allgemeinheit.

Heute schreibt: "...Roland Linz, Andreas Dober und 143 weitere Kicker haben sich bei ihren Klubs so oft verdribbelt, dass sie kein Verein mehr engagieren will. Um ihren stotternden Karriere-Motor wieder zum Laufen zu bringen, beginnt im Juli der erste AMS-Kurs für arbeitslose Fußballer. Sportlicher Leiter des Projekts wird Ex-Bundesliga-Coach Paul Gludovatz.

In Steinbrunn (Bgld.) stehen unter seiner Leitung technische und taktische Einheiten am Programm. Um Matchpraxis zu sammeln, sind laufend Spiele gegen andere Teams geplant. "Ich bin überzeugt, dass wir einige Kicker zurück in den Profifußball bringen werden. 60 bis 70 Prozent müssten noch vermittelbar sein", hofft Paul Gludovatz. Der Teamchef des "FC AMS" rechnet zum Kursstart mit 20 Teilnehmern. In Gludovatz’ Startelf stehen dann wohl auch einige prominente Namen..."

 

Derzeit sind bei der “Vereinigung der Fußballer“ (VdF/Gewerkschaft) 145 Personen als arbeitslos registriert. Für die Schulungen hat das AMS finanzielle Basismittel bereitgestellt, Verpflegung und Quartier sind im Sportzentrum für die Teilnehmer kostenfrei. Arzt und Masseure inklusive.

 

Es stellt sich in diesem Zusammenhang schon die Frage, ob diese Profikicker vor ihrer Karriere als hoch bezahlte Fußballer nicht auch einen Beruf erlernt oder eine Ausbildung gemacht haben. In diesem Beruf könnten sie dann ja wieder integriert werden. Denn ein Zurück in den Profifußball wird es für die meisten nicht mehr geben. In den insgesamt 20 Vereinen der zwei österreichischen Profiligen sind etwa 450 Arbeitsplätze verfügbar. Und da aus den Nachwuchsakademien jede Saison dutzende Talente auf den Markt drängen, liegt die Arbeitslosenrate jenseits der 20 Prozent.


 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Wie hoch sind die Kosten des AMS für dieses Trainingslager?

2.    Wie viele Trainingslager sind insgesamt geplant?

3.    Wie lange wird dieses Trainingslager dauern?

4.    Wie oft dürfen die arbeitslosen Fußballer an einem solchen, vom AMS geförderten Trainingslager, teilnehmen?

5.    Was passiert mit Teilnehmern dieses Trainingslagers, die auch nach Abschluss desselben keinen Job als Profifußballer bekommen?

6.    Wer hat dieses Trainingslager geplant?

7.    Warum werden diese Fußballer nicht in ihren ursprünglich erlernten Beruf reintegriert?

8.    Warum werden diese Profifußballer nicht in andere Berufe umgeschult?

9.    Sind auch AMS-Trainingslager für andere arbeitslose Sportler (Schifahrer, Tennisspieler, Schwimmer etc.) geplant?

10. Wenn ja, für welche Sportart genau?

11. Wenn ja, wann und wo soll dieses stattfinden?