1960/J XXV. GP
Eingelangt am 08.07.2014
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ANFRAGE
des Abgeordneten Heinz-Christian Strache
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Besuch des türkischen Ministerpräsidenten
Der "Kronen Zeitung" vom 20.06.2014 konnte entnommen werden:
„"Privatbesuch"
von Premier hielt Wien in Atem
Lautstarke Parolen, wehende rote Fahnen mit Halbmond, aber auch
österreichische Flaggen: Tausende Erdogan-Anhänger und seine Gegner
machten Donnerstag für ihre Meinung mobil, legten halb Wien lahm. Ein
Polizeiheer war beim "Privatbesuch" des Sultans im Einsatz. Es kam
insgesamt zu 14 Festnahmen.
"Wir lieben Österreich, wir sind froh, hier wohnen zu
dürfen" - so eine seit 30 Jahren in Österreich lebende
gebürtige Türkin zur "Krone". Wie sie fanden sich an die
zehntausend türkische Fans von Erdogan am Donnerstag vor der
Albert-Schultz-Halle (fast ebenso viele waren drinnen) ein, um den
für sie hoffentlich künftigen Premier- minister zu feiern. Mit
wehenden Fahnen und lautstarkem Gebrüll feuerten sie den türkischen
Politiker an, nahmen ihn (obwohl sie ihn nicht zu Gesicht bekamen) mit euphorischen
Rufen in Empfang. Übertragen wurde die Wahlkampfrede (siehe auch Seiten
2/3) auf Leinwänden vor der Eishalle.
"Österreich muss aus der EU austreten - genauso wie wir mittlerweile
nicht mehr dazugehören wollen", so Sulih A. (24), der seit zehn Jaren
hier lebt und so bald als möglich mit seiner in Österreich
geborenen Frau Burcin wieder in die Türkei zurückkehren will. Der
junge Mann weiter: "Erdogan hat es geschafft, die Türkei auf
EU-Niveau zu bringen. Warum sollten wir jetzt hier bleiben? Die Chancen sind
mittlerwei-le für uns gleich, egal, ob hier in Österreich oder
dort."
Währenddessen kam es auf dem Protestzug der Anti- Erdogan -Fans auf dem
Weg zur Kundgebung bei der Albert-Schultz-Halle zu kleineren Ausschreitungen -
wie auch das "Krone"-Reporterteam am eigenen Leib miterlebte.
Im Zuge der Demo lie-ferten sich Anti- und Pro- Erdogan-Fans Schreiduelle und
bewarfen sich mit Flaschen und und allem, was sie in die Finger bekamen. Es gab
14 Festnahmen auf beiden Seiten, darunter auch fünf Fußball-Hooligans.
(…)“
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende
ANFRAGE
1. Wie viele Exekutivbeamte waren im Zusammenhang mit dem Besuch des türkischen Ministerpräsidenten im Einsatz, aufgegliedert auf Demonstrationsbegleitung, Personenschutz, Objektschutz, etc.?
2. Wie hoch waren die Gesamtkosten für diesen Einsatz?
3. Wurden Beamte verletzt?
4. Wenn ja, wie viele?
5. Ist ihnen bekannt, dass Bürgern, die sich im Internet gegen den Besuch aussprachen, mit Mord gedroht wurde?