1987/J XXV. GP

Eingelangt am 09.07.2014
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ANFRAGE

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Verhaltensregeln im Tourismus

TP-Blog vom 03.07.2014:Wie sehr muß sich ein Gast (natürlich auch wir selbst, wenn wir verreisen) an die Kultur des Gastgeberlandes anpassen? Wie sehr müssen sich die Gastgeber an die Kultur der Gäste anpassen? Diese Fragen werden im Zusammenhang mit der vielerseits geforderten “Internationalisierung” brennend, wie das Beispiel Zell am See / Kaprun mit der Broschüre “Where cultures meet” (in Englisch und Arabisch) nur zu deutlich zeigt. An sich Informationen zu Verhaltensempfehlungen, die jeder von uns aus Reiseführern kennt. Aber der Unterschied ist “push or pull”, denn offensichtlich ist es der “Zeigefinger”, der die bitteren Reaktionen ausgelöst hat.

Nachhaltigkeit fordert auch, dass Tourismus sozial verträglich sein soll. Wenn TVBs im Bemühen nach Internationalisierung Vertreter ungewohnter Kulturen in die Destination ziehen, dann wird dem wohl oder übel eine Strategie zugrunde legen müssen, die vorab geklärt hat, ob und mit welchen Kulturen man sich überhaupt auseinandersetzen will – und ob diese auch zusammenpassen. Und das geht weit über mehrsprachige Speisenkarten hinaus. Beispiele in Alta Badia zeigen zum Beispiel, dass in Hotels sogar innereuropäische Gästekonflikte entstehen können, wenn ein Gästeanteil erhebliche Anteile erreicht (in diesem Fall Italiener im Verhältnis zu deutschsprachigen Gästen). Da reden wir noch nicht über Araber, Inder und Chinesen. Ein Blick über die Grenze in die Schweiz ist auch hilfreich, wenn es darum geht, einem “cultural clash” zu vermeiden.“

Orf.at vom 23.06.2014: „Mit einem speziellen Kulturführer wollte die Urlaubsregion Zell am See-Kaprun (Salzburg) arabische Touristen auf das richtige Verhalten hinweisen. Nach medialer Kritik im In- und Ausland zog die Tourismusgesellschaft diesen „Knigge“ zurück.“

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachfolgende

Anfrage

1.    Wie hoch waren die im Jahr 2013 in Österreich  durch ausländische Touristen erzielten Einkünfte?

 

2.    Wie viele dieser ausländischen Touristen im Jahr 2013 waren Araber, Chinesen und Russen?

 

 

3.    In welchen Bundesländern/ Regionen waren diese Gruppen am meisten vertreten, ersucht wird um eine prozentuelle Aufschlüsselung nach Regionen?

 

4.    Wie stehen Sie als Minister zu dem nun wieder zurückgezogenen Knigge für arabische Touristen in Zell am See?

 

 

5.    Sollten derartige Ratgeber, bezüglich eines korrekten Verhaltens, in ganz Österreich (mehrsprachig) zur Verfügung stehen?

 

6.    Wenn ja, inwiefern werden Sie sich dafür einsetzen? Wenn nein, warum nicht?