2151/J XXV. GP

Eingelangt am 10.07.2014
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Anfrage

 

der Abgeordneten Sigrid Maurer, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Frauen in Wissenschaft und Forschung

BEGRÜNDUNG

 

Die Herstellung von Chancengerechtigkeit von Männern und Frauen ist ein wichtiger Bestandteil zukunftsweisender Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungspolitik. In Österreich gibt es Bemühungen, um Frauen in Wissenschaft und Forschung zu unterstützen. Ein Beispiel dafür sind die „Laura Bassi Centres of Expertise“ (LBC), gestartet vom damaligen BMWFJ, als Exzellenzzentren unter der Leitung von Wissenschafterinnen. Ziele sind neben der Förderung von  Chancengleichheit auch das Sichtbarmachen von hochqualifizierten Frauen. Programmstart war 2009, es gibt es mittlerweile acht LBC[1].

Nach Ablauf der ersten LBC-Förderungsperiode (2010–2013) wurden im Frühjahr 2013 alle Zentren für die zweite Förderperiode (2013–2016) empfohlen. Beschäftigt werden neben den acht Forschungsleiterinnen rund 90 weitere Forscher_innen. Die bestehenden 8 Zentren werden also bis zum Auslaufen der Förderperiode finanziert.

Wie es danach weiter geht, ist noch nicht bekannt.

Im Forschungs- und Technologiebericht 2014[2] wird die im internationalen Vergleich geringe Frauenquote in F&E in Österreich aufgezeigt. Unter den 24 Ländern, für die vergleichbare Daten zur Verfügung standen, konnte sich Österreich zwar gegenüber 2007 leicht verbessern, befindet sich aber weiterhin auf den hinteren Rängen.

Die Anzahl der F&E-Beschäftigten betrug 2011 insges. 61.170 Vollzeitäquivalente, (+8,4% zu 2009), davon entfielen jeweils auf den Hochschulsektor 16.096 (+6,7%) und auf den Unternehmenssektor 42.098  (+9,9%). Trotz klarem Trend zu mehr Partizipation von Frauen in F&E bleibt der Anteil der Frauen bei den VZÄ mit 25% absolut wie auch im internationalen Vergleich niedrig.

Kürzlich im Budgetausschuss nannte Bundesminister Mitterlehner als budgetäre Schwerpunkte[3] bei der Förderung der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft auch die Laura Bassi Zentren. Sie finden sich in den Wirkungszielen des Bundesvoranschlages 2014/15 wieder.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1)    Wird es nach Auslaufen der aktuellen Förderperiode eine Weiterführung der Programmlinie Laura Bassi geben?

 

2)    Wenn nein, warum nicht?

 

3)    Wenn ja, bis wann wird diese Entscheidung getroffen und die Finanzierung sichergestellt?

 

4)    Wann werden die neuen Auswahlverfahren starten?

 

5)    Werden die acht derzeit bestehenden Zentren weitergeführt? Wenn ja, in welcher Form?

 

6)    Wenn nein, warum nicht?

 

7)    Können die jetzt bestehenden LB Zentren sich neuerlich dem Auswahlverfahren stellen?

 

8)    Dem Bundesvoranschlag 2013, Wirkungsziel 2, war zu entnehmen, dass zu den Leistungsübereinkommen mit ISTA und ÖAW gleichzeitig die Erarbeitung eines auf die ÖAW zugeschnittenen Frauenförderplans 2013 begonnen wurde. Liegt dieser Plan bereits vor?

 

9)    Im selben Voranschlag waren für den Abschluss von Leistungsvereinbarungen mit Unis Gleichstellungsziele, wie z.B. die Erhöhung der Frauenanteile oder die Schließung der Einkommensschere auf null geplant. Wie wird die Erreichung dieses Ziels für die kommenden Leistungsvereinbarungen sichergestellt werden?

 

 



[1] https://www.ffg.at/content/die-laura-bassi-zentren

[2] http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/bmwfw/forschung/national/oesterreichischer-forschungs-und-technologiebericht-2014/

 

[3] http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140514_OTS0270/mitterlehner-im-budgetausschuss-weniger-buerokratie-steuern-senken