2167/J XXV. GP

Eingelangt am 10.07.2014
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Anfrage

 

der Abgeordneten Barbara Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin

betreffend Verschreibung von AD(H)S-Medikamenten an Kinder und Jugendliche

 

Zahlreichen Studien zu Folge, hat sich seit Beginn der 2000er Jahre die Verschreibung von Methylphenidat- oder Atomoxetin-Medikamenten (wie Ritalin) an Kinder und Jugendliche vervielfacht. Die Medikamente werden in erster Linie bei der Behandlung des "Zappelphilipp-Syndroms", der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ADHS, verschrieben.

 

Nach Warnungen vor Risiken wie Herz-Kreislauf-Problemen und möglichen schwerwiegenden Langzeitfolgen bei der längeren Einnahme solcher Medikamente und Berichten über eine häufig zu voreiliege ADHS-Diagnose bei Kindern kam es im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik Deutschland erstmals seit langer Zeit zu einem leichten Rückgang im Verbrauch dieser Medikamente.

 

Dabei schließt das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nicht aus, dass die Ursache für den zuvor sprunghaften Anstieg der Verschreibungen in Fehldiagnosen und Übertherapien zu finden ist.

Eine zumindest ähnliche Entwicklung wie in der Bundesrepublik Deutschland, scheint aufgrund sehr ähnlicher Lebensumstände, für die Republik Österreich zumindest nicht unwahrscheinlich.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die

Bundesminister für Gesundheit folgende


Anfrage

 

1.  Wie hoch schätzt das Bundesministerium für Gesundheit die Zahl der Schüler, bis zum 12 Lebensjahr, in Österreich ein, die von AD(H)S betroffen sind?

 

2.  Welche Hauptauslöser von AD(H)S werden, nach Kenntnis des Bundesministeriums für Gesundheit, bei den Kindern diagnostiziert?

 

3.  Ist dem Bundesministerium für Gesundheit bekannt, welche Medikamente Kindern mit AD(H)S in Österreich verabreicht wird?

 

4.  Wie hat sich, nach Erkenntnis des Bundesministeriums für Gesundheit die Verschreibung von Ritalin oder ähnlichen Medikamenten in den letzten zehn Jahren entwickelt?

 

5.  Hat das Bundesministerium für Gesundheit Kenntnisse über die Häufung von Nebenwirkungen, die mit Ritalin oder ähnlichen Medikamenten in Verbindung stehen?