2404/J XXV. GP

Eingelangt am 18.09.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und anderer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Sanktionen gegen Russland – Wie viele Russen blieben bisher zu Hause?

 

Vor wenigen Tagen beschlossen die EU Staaten im Zuge des Ukraine Konflikts weitere Sanktionen gegen Russland. Russland überlegt im Gegenzug auch Einschränkungen gegenüber der Europäischen Union, welche gerade unsere Wirtschaft und auch unseren Tourismus stark treffen werden. Seit Jahren ist Österreich und hier besonders der Österreichische Tourismus bemüht, mit Russland gute Beziehungen zu pflegen. Wirtschaftsdelegationen mit Bundespräsidenten und Ministern wurden Jahr für Jahr nach Moskau geschickt und vielen Tourismusunternehmern wurde nahegelegt, sich auf russische Gäste zu verlegen, da Russland der große Zukunftsmarkt sei.

 

Seit dem Beginn der EU Sanktionen gegen Russland läuft nun aber alles etwas anders. Seither wird seitens Russlands dafür geworben, dass die russischen Staatsbürger besser im Inland Urlaub machen und die EU meiden sollten. Es kam in den letzten Monaten zu einer massiven Verunsicherung in der russischen Bevölkerung. Die Meinung, die Visumsvergabe für den EU Raum hätte sich auch für Privatpersonen erschwert, hat sich irrtümlicherweise in den Köpfen der Menschen manifestiert. Viele russische Gäste wollen zum jetzigen Zeitpunkt nicht in die Europäische Union reisen. Diese Entwicklung ist gerade vor der Wintersaison sehr besorgniserregend, da die heimische Skiindustrie einer der Hauptnutznießer russischer Gäste war.

 

Viele Anstrengungen der letzten Jahre sind durch die jetzigen Sanktionen gegen Russland ad absurdum geführt worden.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft folgende


ANFRAGE

1.    Wie hat sich die Anzahl der Ankünfte russischer Gäste seit dem Beginn der Sanktionen gegen Russland entwickelt?

2.    Welche österreichische Tourismusregion hat bisher die größten Einbußen bei russischen Gästen hinnehmen müssen?

3.    Gibt es Erhebungen, welchen Rückgang an russischen Kunden die Wiener Innenstadt zu verzeichnen hat?

4.    Gibt es seitens des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Erhebungen, wie die Buchungslage des Winters in Bezug auf russische Gäste anläuft?

5.    Gibt es seitens des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft bereits Erhebungen und Befragungen, ob es seitens russischer Gäste Stornierungen von Winterurlauben gibt?

6.    Gibt es von Ihrer Seite Maßnahmen, um den Unternehmern gerade in einer solchen Situation Unterstützung zukommen zu lassen?

7.    In welcher Form könnte eine solche Unterstützung stattfinden?

8.    Wird es einen finanziellen Ausgleich für diese Unternehmen geben?

9.    Gibt es Überlegungen, der Österreich Werbung gerade für die Bewerbung von Alternativmärkten ein Zusatzbudget zukommen zu lassen?

10. Welchen Rat geben Sie Unternehmern, die sich auf die jahrelange pro Russlandpolitik der Bundesregierung verlassen haben und daher auf russischen Gäste gesetzt haben, wenn diese russischen Gäste  auf Grund von Sanktionen ausbleiben?