2441/J XXV. GP

Eingelangt am 23.09.2014
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Anfrage

der Abgeordneten Beate Meinl-Reisinger und Kollegen

an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien

betreffend der Rolle der ICG Integrated Consulting Group bei der Ausgliederung der Bundestheater-Holding

 

Der Anfragebeantwortung 2012/AB Ihres Ressorts vom 09.09.2014 zufolge ist die ICG Integrated Consulting Group als Bestbieter aus einer Ausschreibung des BKA hervorgegangen, in welcher es um die Erarbeitung von Vorschlägen zur Optimierung der Struktur der Bundestheater-Holding ging. Die ICG (vormals "Infora Unternehmensberatung") hat jedoch bereits, laut eigenen Angaben, eine gewichtige Rolle bei der Ausgliederung der Bundestheater gespielt. So ist in den Referenzen des Unternehmens unter anderem angeführt:

"ICG unterstützte die Ausgliederung durch:

·        Projektplanung und Projektsteuerung

·        Unterstützung bei der Entwicklung von Fachkonzepten für Rechnungswesen, Administration, Organisationsstruktur etc.

·        Begleitung des IT-Auswahlprozesses

·        Projektmanagement der SAP-R/3-Einführung und der Umstellung von Kameralistik auf kaufmännisches Rechnungswesen"
(Stand 23.09.2014, 09:22)

Das Beratungsunternehmen ICG soll also jene Strukturen evaluieren und optimieren, die es einige Jahre zuvor selbst entwickelt hat. Durch diese Konstellation sind Interessenskonflikte höchst wahrscheinlich.

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehende

Anfrage:

1.    Ist es richtig, dass die ICG bereits die Ausgliederung der Bundestheater begleitet hat?


2.    Welche Rolle hat die ICG bei der Ausgliederung der Bundestheater genau übernommen?

3.    Welche Empfehlungen hat die ICG im Zuge der Ausgliederung der Bundestheater gegeben (um Übermittlung der Unterlagen wird gebeten)?

4.    Welche dieser Empfehlungen wurden damals umgesetzt, welche nicht und aus jeweils welchen Gründen?

5.    Welche Kosten hat die Beratung der ICG zur Ausgliederung der Bundestheater verursacht und wer hat diese Kosten getragen?

6.    Erscheint es sinnvoll, dass die ICG die Bundestheater-Holding nun evaluiert, nachdem sie selbst die "Fachkonzepten für Rechnungswesen, Administration, Organisationsstruktur etc." entwickelt hat?