2495/J XXV. GP

Eingelangt am 24.09.2014
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Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Franz,

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend „SEYLA-Studie“

 

Der Univ.-Prof. Dr. Christian Haring, Facharzt für Psychiatrie und ärztlicher Leiter der Psychiatrie B am Landeskrankenhaus Hall in Tirol führte im Frühjahr 2014 in Kooperation mit weiteren österreichischen Institutionen eine Studie mit dem Titel "SAVING AND EMPOWERING YOUNG LIVES IN AUSTRIA (SEYLA)" durch.

 

Dabei wurden österreichische Jugendliche im Rahmen einer Schuluntersuchung bezüglich psychischer Faktoren und Verhaltensvariablen befragt, die zu selbstschädigendem Verhalten führen. Die daraus resultierende Datenlage über das Risikoverhalten und psychische Wohlbefinden Jugendlicher in Österreich sollte einen umfassenden Orientierungsrahmen liefern, auf dem zukünftige präventive Konzepte aufbauen könnten.

 

Das Projekt SEYLA stellt eine methodische Weiterentwicklung des von der Europäischen Union geförderten multizentrischen Projekts "Saving and Empowering Young Lives in Europe (SEYLE)" dar. Die SEYLE Studie soll belegen, dass Jugendliche in Österreich vor allem hinsichtlich ihres Alkoholkonsums im Vergleich zu Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern weit über dem Durchschnitt liegen.

 

Im Zuge der Studie wurde das Verhalten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in den Bundesländern Tirol, Wien, Steiermark und Oberösterreich an Gymnasien, Höheren Technischen Lehranstalten, Handelsakademien und Berufsschulen erhoben. Die Erhebung erfolgte mittels Online-Fragebogen in Computerräumen der teilnehmenden Schulen. Die Befragung erfolgte angeblich anonym, jedoch mussten die Jugendlichen mittels zugesendeten Zugangscode online einsteigen. Abschließend bekamen die Kinder Visitenkarten mit Kontaktinformationen von Einrichtungen, an welche sie sich bei persönlichen Problemen wenden können. 

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Gesundheit nachstehende

 

ANFRAGE:

 

1.    Das Projekt wurde laut Homepage aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert. Können Sie bestätigen, dass der Fragebogen vollkommen anonym war bzw. ist?


2.    Der Fragebogen ist auf der Homepage nicht zugänglich. Ist Ihrem Ressort der Inhalt des Fragebogens bekannt? Wenn ja, bitte um Übermittlung.

3.    Sind Ihnen die Schulen bekannt, welche an der Studie teilgenommen haben sowie die Anzahl der Jugendlichen? Wenn ja, bitte um Übermittlung.

4.    Welche Aufgabe kommt in diesem österreichischen Projekt dem Universitätsklinikum Ulm zu?

5.    Welche Aufgaben als „Externer Berater“ erfüllt Dr. Paul Plener, Oberarzt an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Ulm?

6.    Nachdem die Studie bereits vor einem halben Jahr stattgefunden hat, wann werde die Ergebnisse der Auswertung veröffentlicht?

7.    Inwieweit wurden die Eltern der Schüler in dieses Projekt eingebunden?

8.    Werden die Ergebnisse außerhalb Österreichs verwendet? Wenn ja, welche Organisationen, Einrichtungen, Institute, etc. werden darüber Informationen erhalten und in welchem Ausmaß?

9.    Gibt es eine Kooperation mit dem europäischen SEYLE-Programm und, wenn ja, in welcher Form?

10.  Beim Projekt SEYLA wurden teilnehmende SchülerInnen im Anschluss an die erste Fragebogenuntersuchung einem von vier verschiedenen Präventionsprogrammen zugewiesen. Bitte um Übermittlung der Unterlagen zu diesen Präventionsprogrammen.

11.  Ist man nach Zuweisung zu den Präventionsprogrammen mit den Schülern und/ oder deren Eltern in Kontakt geblieben?

12.  Wenn ja, wer und in welcher Form?