2544/J XXV. GP

Eingelangt am 24.09.2014
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ANFRAGE

des Abgeordneten Ing. Norbert Hofer

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Chemieeinsatz bei Naturchristbäumen

 

Der erleuchtete Christbaum am Heiligen Abend gilt in unserem Kulturkreis wohl als das wichtigste Symbol des Weihnachtsfestes. Im letzten Jahr wurden in rund 2,6 Millionen österreichischen Haushalten Naturchristbäume zu Weihnachten aufgestellt. Beliebt sind vor allem nicht heimische Baumarten wie die Nordmanntanne (Abies Nordmanniana), Stech- oder Blaufichte (Picea Pungens Glauca), Riesentanne (Abies Grandis) und Coloradotanne (Abies Concolor), die ihren Ursprung im Kaukasus oder Nordamerika haben. Erst dahinter lancieren heimische Tannen- und Fichtenarten wie die Weißtanne (Abies Alba) oder Gemeine Fichte (Picea Abies), auch Rotfichte genannt.

Um den Bedarf decken zu können, sind in den letzten Jahren starke Zuwächse sowohl bei der Anzahl als auch der Fläche an Christbaumkulturen zu verzeichnen. Gepflanzt werden hier fast ausschließlich Baumarten, die in Österreich und Europa nicht heimisch sind. Beim Kauf des Christbaums werden von den Konsumenten hohe Ansprüche an dessen Qualität gestellt. Der Baum sollte insgesamt einen gleichmäßigen Wuchs aufweisen, starke Äste und lang haltbare Nadeln haben und zudem unverkennbar frisch duften. Um all diese Eigenschaften erfüllen zu können, werden die Bäume meist mit umweltschädlichem Dünger, Unkrautvernichtungs-,

Pilz-, Schädlingsbekämpfungsmitteln aber auch Hormonen behandelt. Dadurch können nicht nur Böden und Gewässer nachhaltig geschädigt werden. Vielmehr holt man sich mit dem Christbaum auch einen „Chemiecocktail“ ins Haus, der die Gesundheit nachhaltig gefährden kann. Auch die Entsorgung der Bäume als Kompost erscheint vor diesem Hintergrund bedenklich.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele sog. Christbaumkulturen gibt es in Österreich?

2.    Wie viele Christbäume wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in Österreich geerntet und verkauft?

3.    Wie viele der in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013 geernteten und verkauften Christbäume stammen aus Kulturen?

4.    Wie viele der in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013 verkauften Christbäume stammen aus biologischer Landwirtschaft?

5.    Welche Mengen an Herbiziden wurden in Österreich in den einzelnen Bundesländern in den Jahren 2009 bis 2013 in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung der einzelnen Präparate)?

6.    Welche Mengen an Fungiziden wurden in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013 in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung der einzelnen Präparate)?

7.    Welche Mengen an Insektiziden wurden in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013  in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung der einzelnen Präparate)?

8.    Welche Mengen an Hormonen wurden in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013  in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung der einzelnen Präparate)?

9.    Welche Präparate werden eingesetzt, um das Wachstum der Bäume zu fördern?

10. Sind diese genehmigungspflichtig?

11. Welche Mengen davon wurden in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013 in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung)?

12. Welche Präparate werden eingesetzt, damit die Bäume eine schöne grüne Farbe bekommen?

13. Sind diese genehmigungspflichtig?

14. Welche Mengen davon wurden in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013  in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung) eingesetzt?

15. Was wird von Seiten Ihres Ressorts unternommen, um den Christbaumbauern Hilfestellung bei der Auswahl geeigneter Baumarten und Provenienzen zu geben?

16. Was wird von Seiten Ihres Ressorts unternommen, um heimische Christbaumarten verstärkt zu fördern und der Verdrängung am Markt entgegenzuwirken?

17. Welche Triebverkürzungsmittel auf Basis von Abscisinsäure sind in Österreich zugelassen?

18. Sind diese genehmigungspflichtig?

19. Welche Mengen davon wurden in Österreich in den Jahren 2009 bis 2013  in Christbaumkulturen eingesetzt (bitte um genaue Auflistung) eingesetzt?

20. Gibt es Langzeitstudien über die Wirkung von Abscisinsäure auf Menschen und Tiere?

21. Wenn ja, wie lauten die Ergebnisse?

22. Gibt es Förderungen und Anreize für heimische Christbaum-Bauern, um auf biologischen Anbau umzustellen?

23. Wenn ja, welcher Art sind diese?

24. Wenn nein, warum nicht?

25. Werden Sie Maßnahmen setzen, um den biologischen Anbau von Christbäumen zu erhöhen?

26. Wenn ja, welche sind diese?

27. Wenn nein, warum nicht?

28. Planen Sie Aufklärungs-Kampagnen, um auch die Bevölkerung zu einem Umdenken zu bringen und damit zu einer erhöhten Nachfrage an biologisch angebauten Christbäumen zu bewegen?

29. Wenn ja, haben Sie bereits entsprechende Gespräche mit dem Konsumentenschutz-Minister aufgenommen?