2667/J XXV. GP

Eingelangt am 07.10.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend MERS CoV-Infektion in Österreich

 

Wie die Kronenzeitung am 30.09.2014 berichtete, hatte sich eine Frau mit grippeähnlichen Symptomen zunächst zu einem Arzt begeben. Dieser ließ die Patientin sofort ins Spital einweisen. Das Gesundheitsministerium bestätigte den Fall einer MERS CoV-Infektion ("Middle Eastern Respirotary Syndrome Coronavirus"). Es handelt sich um den ersten Fall dieser Erkrankung in Österreich. Die Frau aus Saudi Arabien werde derzeit in der Isolierstation behandelt.

Mittlerweile sind jene Menschen, die mit der MERS- Patientin Kontakt hatten, über die Erkrankung der Frau informiert worden. Sollten in den kommenden zwei Wochen bei den Betroffenen Symptome wie etwa Fieber auftreten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Das gab die Sektionsleiterin für Öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, Pamela Rendi- Wagner, nach einer Sitzung bekannt.

Im Gesundheitsministerium fand am Dienstagvormittag ein Treffen von Experten statt, um die zu ergreifenden Maßnahmen rund um den MERS- Fall zu koordinieren und ein Informationsupdate des Falles zu haben. Die Frau war vor einigen Tagen mit dem Flugzeug aus Saudi- Arabien nach Wien gekommen, hatte aber nach Angaben Rendi- Wagners im Flugzeug noch keine Beschwerden. Dennoch müssten auch die mitreisenden Passagiere über den Krankheitsfall informiert werden.

Deshalb nahmen an der Sitzung nicht nur Vertreter des Gesundheitsministeriums und Spezialisten vom Department für Virologie der MedUni Wien, der Wiener und niederösterreichischen Landessanitätsdirektion und des Wiener Krankenanstaltenverbundes daran teil, sondern auch Vertreter des Verkehrs- und Außenministeriums.

Für die allgemeine Bevölkerung, die mit der Patientin keinen Kontakt hatte, sei die Gefahr einer Ansteckung äußerst gering, meinte Rendi- Wagner. "Nur der symptomatische Patient ist ansteckend", sagte die Expertin. Zudem wurden die europäische sowie die internationale Meldestelle von Infektionskrankheiten - "Early warning and response system" und "International Health Regulations " - informiert.

Bisher sind bei dem Ausbruch des Virus, das im Nahen Osten offenbar vor allem durch den Kontakt mit Dromedaren übertragen worden ist, weltweit etwa 800 Menschen erkrankt. In der EU sind bisher zwölf "importierte" Fälle aufgetreten. Bei entsprechenden Schutzmaßnahmen ist die Gefahr einer weiteren Übertragung von Mensch zu Mensch gering.

Obwohl der Großteil der Fälle eine tierische Infektionsquelle hat, wurden aber auch limitierte Mensch- zu- Mensch Übertragungen in Saudi- Arabien, Jordanien, Katar und Großbritannien beobachtet. Die Krankheit wurde aber auch in andere Staaten (Frankreich, Deutschland, Italien, Tunesien, Großbritannien) "exportiert".

Eine Reihe von Studien ließen es immer wahrscheinlicher erscheinen, dass Dromedare als großes tierisches Reservoir für dieses Virus dienten, schrieben die Spezialisten vom Department für Virologie der MedUni Wien vor einiger Zeit zu dem Thema.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Fälle der MERS CoV-Infektion gab es seit Entdeckung des Virus in Österreich?

2.    Wie viele Menschen wurden seit Entdeckung des Virus in Europa infiziert?
Bitte um Aufstellung nach Länder und Jahr?

3.    Gibt es in Österreich ausreichend Medikamente zur Bekämpfung dieser Erkrankung?

4.    Sind die österreichischen Ärzte zur Bekämpfung dieser Infektion vorbereitet?

5.    Werden die restlichen Flugzeugpassagiere kontaktiert und untersucht?

6.    Werden Angehörige und das nähere Umfeld der betreffenden Flugzeugpassagiere kontaktiert und untersucht?

7.    Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern?