2750/J XXV. GP

Eingelangt am 16.10.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres

 

betreffend Glückwünsche zum islamischen Opferfest

 

Im Rahmen des islamischen Opferfestes werden von Gläubigen Tiere geschächtet. Das Schächten oder Schechita ist das rituelle Schlachten von koscheren Tieren, insbesondere im Judentum und im Islam. Die Tiere werden mit einem speziellen Messer mit einem einzigen großen Schnitt quer durch die Halsunterseite, in dessen Folge die großen Blutgefäße sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden, getötet. Mit dem Schächten soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden. Das Schächten erfolgt ohne Betäubung des Tieres und stellt deswegen für viele Tierschutzorganisationen eine schwere Verletzung des Tierschutzes dar, weil den Schlachttieren dadurch unnötiges Leid zugefügt wird.

 

In den Niederlanden wurde unbetäubtes Schlachten grundsätzlich verboten. Mit deutlicher Mehrheit nahm das Parlament in Den Haag Ende September einen Antrag der Tierschutzpartei (Partij voor de Dieren, PvdD) an, dem zufolge Tieren beim koscheren und Halal-Schlachten unnötiges Leid zugefügt wird. Künftig soll es nur noch ministeriell beglaubigte Ausnahmen geben. Dazu muss wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Tiere nicht mehr leiden als bei konventionellen Schlachtmethoden.

 

In einem Posting auf Ihrer Facebook-Seite (Sebastian Kurz) vom 3. Oktober 2014 wünschen Sie allen Musliminnen und Muslimen ein frohes und schönes Opferfest (siehe unten).

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres folgende

 

Anfrage

 

1.     Wie stehen Sie - angesichts des Bekenntnisses zum Tierschutz in der österreichischen Verfassung – generell zum Schlachten von Tieren ohne Betäubung?

2.     Wie stehen Sie weiters - im speziellen - zum rituellen Schlachten von Tieren ohne Betäubung?

3.     Ist Ihnen der o.g. niederländische Antrag bekannt?

 

4.     Wie beurteilen Sie diesen?

 

5.     Halten Sie ein Schächtverbot nach niederländischen Vorbild unter dem Aspekt des Tierschutzes auch in Österreich für sinnvoll?

 

6.     Würden Sie Schritte in diese Richtung begrüßen?

 

7.     Werden Sie selber dazu Initiativen ergreifen?