2798/J XXV. GP

Eingelangt am 22.10.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Arbeitsmarkt Tourismus – Arbeitslosigkeit in der Wachstumsbranche

 

 

Die große Bedeutung der Tourismus- und Freizeitbranche für die gesamte österreichische Wirtschaft steht außer Frage. Jedes Quartal werden die neuesten Zahlen veröffentlicht und somit auch in regelmäßigen Abständen Lobeshymnen auf die steigenden Nächtigungen gesungen.

Mit 14,6% der gesamtösterreichischen Wirtschaftsleistung ist die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Das Beschäftigungsniveau ist hoch – jeder 5. Arbeitsplatz ist vom Tourismus abhängig. Trotzdem ist dieser "Jobmotor" starken saisonalen Schwankungen unterworfen.

 

Alljährlich bemühen sich sämtliche Saisonunternehmen, unterstützt von Wirtschaftskammer und AMS, eine Unzahl an Saisonniers zu bekommen, um den jeweiligen Saisonbetrieb aufrecht erhalten zu können. Saisonmitarbeiter werden inzwischen aus dem gesamten europäischen Raum rekrutiert. Gleichzeitig sind aber beim AMS genau in jenen Bereichen (Hotel-, Gaststätten- und Küchenberufen) diverse Personen als arbeitslos und damit arbeitssuchend gemeldet.

 

Es stellt sich daher die Frage, warum es nicht gelingt, vorhandene, ausgebildete, arbeitslose Arbeitskräfte dem heimischen Tourismus zu vermitteln, sondern stattdessen im Ausland Saisonarbeitskräfte zu suchen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.            Wie viele Personen waren am Beginn der Wintersaison 2013/14 (November 2013) in der Berufsgruppe Hotel-, Gaststätten- und Küchenberufe als arbeitslos gemeldet?

2.            Wie viele davon verfügen über eine Wiedereinstellungszusage für die Wintersaison 2014/15

3.            Wie viele Personen von den arbeitslos gemeldeten sind als Langzeitarbeitslose zu bezeichnen?

4.            Wie viele der Berufsgruppe Hotel-, Gaststätten- und Küchenberufe als arbeitslos gemeldeten Personen waren seit November 2013 auf Schulung?

5.            Wie erklären Sie sich die Tatsache, dass trotz Starts der Wintersaison weiterhin offene Stellen offensichtlich nicht mit arbeitssuchend gemeldeten Personen besetzt werden?

6.            Welche Strategie wird diesbezüglich seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz verfolgt?

7.            Wie bewerten Sie die Durchführung von Jobbörsen im Ausland in Hinblick auf die beträchtliche Zahl an Arbeitslosen in der Hotel- und Tourismusbranche?

8.            Stellen solche Jobbörsen im Ausland für Sie nicht einen Widerspruch zur Vermittlungstätigkeit des AMS dar?