2823/J XXV. GP
Eingelangt am 23.10.2014
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ANFRAGE
des Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Gesundheit
betreffend erhöhte Quecksilberwerte im Wasser
Laut einem aktuellen UN-Bericht gelangen jährlich mindestens 1.000 Tonnen Quecksilber ins Wasser, wo es sich unter anderem in Fischen anreichert. Der Mensch nimmt Quecksilber in der Folge hauptsächlich durch Fischverzehr auf. GLOBAL 2000 untersuchte sieben Gewässer und entnahm dabei acht Fischproben von typischen österreichischen Fischen wie Saibling, Karpfen oder Forelle. Die Aitln (karpfenähnliche Fische) aus der Donau nahe Wien und die Saiblinge aus dem Attersee wiesen mit einer Belastung von 190 bzw. 180 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht besonders hohe Überschreitungen auf und lagen somit das 9,5 bzw. das Neunfache über der Umweltqualitätsnorm von 20 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht. Bachforellen aus dem Kamp und Felchen aus dem Bodensee wiesen eine Quecksilberbelastung von 82 bzw. 86 Mikrogramm pro Kilogramm Frischgewicht auf und lagen damit mehr als das Vierfache über der Umweltqualitätsnorm. Karpfen aus dem Neusiedlersee kamen mit 55 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht auf mehr als die doppelte Belastung gegenüber der Umweltqualitätsnorm.
Quecksilber wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der zehn größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit eingestuft. Die jetzt gemessenen Werte decken sich dabei mit vergangenen Studien, die ebenfalls erhöhte Quecksilberwerte feststellten, liegen aber noch unter den für Lebensmittel als gefährlich eingestuften Werten von 500 Mikrogramm pro Kilogramm Frischgewicht.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legte allerdings als "vorübergehend tolerierbare wöchentliche Aufnahme" den Wert von 1,6 Mikrogramm Methylquecksilber pro Kilogramm Körpergewicht fest. Überschreitungen dieses Wertes sind hier bei überdurchschnittlich starkem Fischkonsum nicht auszuschließen. Bei regelmäßiger
Überschreitung dieses Werts sieht die WHO ein Risiko für eine Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung und der menschlichen Gesundheit.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende
Anfrage