2880/J XXV. GP

Eingelangt am 23.10.2014
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mario Kunasek

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien

betreffend Anteil heimischer Künstler im ORF-Radio

 

 

Gemäß § 4 Absatz 6 Bundesgesetz über den österreichischen Rundfunk sollte die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktionen gewährleistet sein.

 

Schon seit rund zwei Jahrzehnten gibt, laut uns vorliegenden Informationen ausschließlich eine deutsche Berater- und Consultingfirma mit Sitz in Nürnberg eine diesbezügliche Playlist für den öffentlich-rechtlichen österreichischen Radiosender Ö3 vor. Beispielsweise spielen die beiden österreichischen öffentlich-rechtlichen ORF-Sender Hitradio Ö3 und Radio Wien Ö2 anteilsmäßig AKM-Kompositionen wie folgt, wobei die registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung AKM die Interessen der Musikautoren, Komponisten und Musikverleger in Österreich wahrnimmt (Quelle: AKM-Zeitungen):

 

 Jahr               Hitradio Ö3               Radio Wien Ö2

------------------------------------------------------------------

 2012              6,14%                        6,15%

 2011              7,51%                        6,73%

 2010              8,01%                        6,61%

 2009              5,96%                        6,59%

 2008              6%                              3,19%

 

Folglich hat sich leider in den letzten zwei Jahrzehnten die Vielfalt des Austropops bzw. Österreichischer Musik drastisch vermindert.

 

Alleine durch eine Anhebung der verpflichtenden Ausstrahlung österreichischer Musik könnten unsere Künstler ihren Bekanntheitsgrad steigern, mehr Auftritte lukrieren, dadurch mehr verdienen und schlussendlich auch mehr investieren und Steuern zahlen, ohne dass dies dem Staat Österreich auch nur einen Cent kosten würde.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien folgende

 

Anfrage:

 

1.         Ist der ORF angewiesen, nur einen Bruchteil seines Programmes aus österreichischen Künstlern, Komponisten und Autoren zu gestalten?

2.         Welche Agentur ist damit beauftragt, eine Playlist für den ORF zu erstellen?

3.         Welche Kosten entstehen dadurch jährlich?

4.         Sehen sie hier Einsparungspotenzial?

5.         Wie hoch war die Quote der einheimischen Titel im Jahr 2013 (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

6.         Wie sah die AKM-Abrechnung des ORF im Jahre 2013 genau aus (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

7.         Wie hoch war die Quote der einheimischen Titel im Jahr 2012 (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

8.         Wie sah die AKM-Abrechnung des ORF im Jahre 2012 genau aus (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

9.         Wie hoch war die Quote der einheimischen Titel im Jahr 2011 (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

10.      Wie sah die AKM-Abrechnung des ORF im Jahre 2011 genau aus (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

11.      Wie hoch war die Quote der einheimischen Titel im Jahr 2010 (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

12.      Wie sah die AKM-Abrechnung des ORF im Jahre 2010 genau aus (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

13.      Wie hoch war die Quote der einheimischen Titel im Jahr 2009 (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

14.      Wie sah die AKM-Abrechnung des ORF im Jahre 2009 genau aus (Antwort gegliedert nach Landesstudios bzw. Bundesländern)?

15.      Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Anteil österreichischer Musik im ORF zu erhöhen?

16.      Welche konkreten Maßnahmen sind angedacht?

17.      Wann ist mit deren Umsetzung zu rechnen?