3003/J XXV. GP

Eingelangt am 05.11.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Qualitätsüberprüfung von Autokindersitzen

 

 

Der ÖAMTC testet jährlich die neuesten am österreichischen Markt erhältlichen Kindersitze. Normalerweise werden dafür Modelle aus unterschiedlichen Preissegmenten ausgewählt. Der Club erhält von Kunden immer wieder Anfragen zu Kindersitzen weniger bekannter Hersteller, die häufig zu niedrigen Preisen auf Online-Plattformen angeboten werden. Daher wurden im aktuellen Test nur Sitze aus dem unteren Preissegment überprüft. Die Kostengrenze dafür lag bei ca. 70 Euro.

 

Abgesehen von der preislichen Einordnung hat sich im Vergleich zum herkömmlichen ÖAMTC-Kindersitztest allerdings nichts geändert. Beurteilt wurden die Kategorien "Sicherheit", "Bedienung & Ergonomie" sowie "Reinigung & Verarbeitung". Außerdem wurde wieder eine Schadstoffüberprüfung durchgeführt. Die Ergebnisse der Testung sind ernüchternd: Von den elf getesteten Sitzen erreichte nur einer die Note "gut". Vier Sitze schaffen ein "befriedigend", sechs fallen mit "nicht genügend" durch. Zu kritisieren sind vor allem die schweren Sicherheitsmängel bei den fünf schwächsten Sitzen im Test. Die größten Probleme traten beim Seitenaufprall auf, hier hatten vier dieser fünf Modelle mit schweren Mängeln zu kämpfen. Spuren erhöhter Schadstoffbelastung wurden übrigens in allen elf getesteten Modellen gefunden.

 

Wie die Tageszeitung Krone am 27.10.2014 berichtete, ändern manche Anbieter nach einem schlechten Testergebnis einfach den Produktnamen, wodurch für den Verbraucher das schwache Abschneiden nicht mehr erkennbar ist.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

 

Anfrage

 

1.     Werden seitens Ihres Ressorts Kindersitze auf deren Sicherheit für die Kinder kontrolliert?

2.     Wenn ja, in welchen zeitlichen Abständen?

3.     Wenn ja, werden diese Kontrollen nur stichprobenhaft durchgeführt oder werden ausnahmslos alle angebotenen Kindersitze geprüft?

4.     Gibt es Regelungen, wie die Qualität eines Kindersitzes ausgestaltet sein muss?

5.     Gibt es Regelungen, die es erlauben einen Kindersitz mit schlechter Qualität vom Markt zu nehmen?

6.     Wenn ja, welche?

7.     Gibt es seitens Ihres Ressorts Studien, wie das Ausmaß der Qualität eines Kindersitzes mit der Sicherheit für das Kind korreliert?

8.     Wenn ja, welche?

9.     Ist es Ihnen bekannt, dass manche Anbieter nach einem schlechten Testergebnis einfach den Produktnamen ändern, um die Kunden zu täuschen?

10.  Könnte ein Verbot der Namensänderung dieses Problem bekämpfen?

11.  Welche weiteren Möglichkeiten ziehen Sie in Betracht, um dieser Täuschung entgegenzuwirken?

12.  Könnten Sie sich vorstellen, Käufer von Qualitätskindersitzen zu subventionieren, damit Eltern sich einen „sicheren“ Kindersitz leisten können?

13.  Welche Maßnahmen setzen Sie, um die Spuren erhöhter Schadstoffbelastung einzudämmen?

14.  Wurden in den letzten 5 Jahren der Verkauf bestimmter Kindersitze verboten?

15.  Wenn ja, welche und aus welchen Gründen?