3077/J XXV. GP

Eingelangt am 19.11.2014
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Anfrage

der Abgeordneten Elisabeth Hakel und

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres betreffend

Umsetzung der Maßnahmen zur Stärkung und Weiterentwicklung der internationalen Positionierung Österreichs als Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsland

Die internationale Stärkung der österreichischen Kunst, Kultur und Wissenschaft im Ausland versteht sich als Kernbereich der Auslandskultur im Ministerium für Europa, Integration und Äußeres. Die Auslandskultur und insbesondere die Brückenfunktion der österreichischen Kulturforen im Ausland dient nicht nur der Außenpolitik sondern auch der internationalen Förderung österreichischer KünstlerInnen, Wissenschaftlerlnnen und anderer Kreativer. Die österreichischen Kulturforen sollen deshalb als Serviceeinrichtungen agieren, welche diese Kultur-Botschafterlnnen im Ausland unterstützen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

1.   Wie viele neue KünstlerInnen, Wissenschaftlerlnnen und Kulturschaffende werden im Jahr insgesamt in den österreichischen Kulturforen im Ausland präsentiert?

2.   Wie hoch ist der Frauenanteil?

3.   Wie viele von diesen Kultur-Botschafterlnnen sind bereits national und international anerkannt? Wie viele davon sind Nachwuchskräfte? Wie viele davon leben in Österreich? Wie viele davon leben im Ausland?

4.   Über welche Kompetenzen muss der Leiter oder die Leiterin eines Kulturforums verfügen, um entscheiden zu können, welche KünstlerInnen, Wissenschaftlerlnnen und Kulturschaffenden in oder über das jeweilige Kulturforum präsentiert werden?

5.   Verfügt jedeR LeiterIn eines Kulturforums über diese Kompetenzen?

6.   Wie werden diese LeiterInnen aus- und fortgebildet?

7.   Wie hoch ist der Frauenanteil der LeiterInnen österreichischen Kulturforen im Ausland?

8.   Gibt es neben der alljährlichen Auslandskulturtagung auch noch andere Vernetzungsprogramme für die LeiterInnen der Kulturforen?

9.   Wenn ja, welche?

10. Wenn nein, warum nicht?

11. Werden zu dieser jährlichen Auslandskulturtagung auch die KultursprecherInnen der österreichischen Parlamentsparteien eingeladen und/oder inhaltlich eingebunden?

12. Wenn nein, warum nicht?

13. Sind die Außenpolitischen SprecherInnen der österreichischen Parlamentsparteien zur jährlichen Auslandskulturtagung eingeladen und/oder inhaltlich eingebunden?

14. Wenn nein, warum nicht?

15. Sind die Wissenschafts-SprecherInnen der österreichischen Parlamentsparteien zur jährlichen Auslandskulturtagung eingeladen und/oder inhaltlich eingebunden?

16. Wenn nein, warum nicht?

17. Wird zu dieser jährlichen Auslandskulturtagung der Bundesminister für Kunst und Kultur auch inhaltlich eingebunden?

18. Wenn nein, warum nicht?

19. Wonach richtet sich die Höhe des Honorars der Auslandsreise für KünstlerInnen, Wissenschaftlerlnnen und Kulturschaffenden?

20. Wurden die Honorare für die Auslandsreisen der KünstlerInnen,

Wissenschaftlerlnnen und Kulturschaffenden in den letzten Jahren valorisiert?

21. Wenn Nein, warum nicht?

22. Inwieweit haben Botschafterlnnen in Ländern ohne Kulturforen die Möglichkeit, Kompetenz und auch Mittel zeitgenössische Kultur zu vermitteln?

23. Werden diese Möglichkeiten dann auch wahrgenommen?

24. Wenn nein, warum nicht?

25. Internationale Entwicklungspolitik stützt sich vermehrt auch auf kulturelle Zusammenarbeit ‑ inwieweit ist diese kulturelle Zusammenarbeit in der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ausbaubar?

26. Was ist bisher in diesem Bereich schon passiert?

27. Lateinamerika und Indien verzeichnen einen enormen wirtschaftlichen und kulturellen Aufbruch in den letzten Jahren ‑ inwieweit nimmt die österreichische "Auslandskulturpolitik" diese Entwicklung wahr bzw. ist Österreich in Lateinamerika und Indien ausreichend in staatlicher und nicht-staatlicher Form repräsentiert, um diese Entwicklung auch für die eigene Kultur und Wirtschaft zu nützen?

28. Wenn Österreich in Lateinamerika und Indien nicht ausreichend in staatlicher bzw. nicht-staatlicher Form repräsentiert ist, warum ist das so?

29. Wie setzt sich die Österreichische Außenpolitik dafür ein, dass die Bereiche Kultur und Wissenschaft zukünftig auch Gegenstand von Europäischer Außenpolitik und als Kompetenz des EU-Außendienstes wahrgenommen werden?

30. Ist der Begriff "Auslandskulturpolitik" noch zeitgemäß?

31. Wenn ja, warum?

32. Wenn nein, warum nicht?

33. Welche Vorteile würden sich durch eine Umbenennung von "Auslandskulturpolitik" in "Politik zur Förderung internationaler kultureller und wissenschaftlicher Zusammenarbeit" auch hinsichtlich der Zusammenarbeit und Ressourcenverwendung von Außenministerium, Kulturministerium und Wissenschaftsministerium ergeben?

34. Inwieweit würde eine gemeinsame Koordinierungsstelle von Außenministerium, Kulturministerium in und Wissenschaftsministerium der "Auslandskulturpolitik" Synergien schaffen und Effizienz steigern?

35. Wurde eine solche Stelle schon angedacht?

36. Wenn nein, warum nicht?

37. Welche Maßnahmen werden seitens der österreichischen "Auslandskulturpolitik" umgesetzt, um mittels der internationalen kulturellen Zusammenarbeit Österreich auch rückwirkend im eigenen Land weltoffener zu gestalten?

38. Ist die langjährige "Auslandskulturpolitik" mit ihrer regionalen Fokussierung der Nachbarschaftspolitik noch zeitgemäß?

39. Wenn ja, wie zeigt sich das?

40. Warum gibt es z.B. in Russland, Ukraine aber auch in kulturell und wirtschaftlich bedeutsamen Ländern Asiens, wie z.B. China, nur kleine Kulturforen?

41. Warum gibt es in Weißrussland sowie in Ländern Afrikas außer Ägypten gar kein Kulturforum?

42. Inwieweit ist diese regional begrenzte Ausrichtung angesichts der globalen Realität noch zeitgemäß?