3114/J XXV. GP

Eingelangt am 20.11.2014
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ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein,

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

 

betreffend Verein "Nachbarinnen in Wien"

 

 

Der Verein "Nachbarinnen in Wien“  ist ein seit zwei Jahren bestehender Verein, der Familien mit Migrationshintergrund aus dem Schöpfwerk (große Wohnhausanlage in Wien-Meidling) und aus dem Volkertviertel in Wien-Leopoldstadt betreuen will. Zur „Integrationsförderung“ wird in diesem Verein allerdings nicht  Deutsch, sondern hauptsächlich Türkisch, Arabisch und - gegenwärtig besonders interessant - Tschetschenisch gesprochen – wie es eben bei den neuen Nachbarinnen üblich ist.

Als Zielsetzungen werden unter anderem  genannt: Empowerment der Frauen, Wissensweitergabe über „Spezifika gesellschaftlicher Subsysteme in Österreich“, aufsuchende Familienarbeit, Anerkennung individuellen Wissens und anderes.  Festzuhalten ist auch, dass ein großer Teil der Betreuten nicht alphabetisiert ist. Beschäftigt sind bis zu dreizehn Mitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund, von denen knapp die Hälfte keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt und auch die Deutschkenntnisse zum Teil eher mangelhaft sind, ob das den Fähigkeiten zumindest einiger „Nachbarinnen“ zur Erfüllung der ziemlich komplexen Zielsetzung als „mobile soziale Assistentinnen“ entgegensteht, ist schwer zu beurteilen.

Gemäß Finanzplan sollte sich die Tätigkeit des Vereins zur Hälfte öffentlich und zur Hälfte privat finanzieren.

 

Der Verein steht auch nicht an, seine großartigen Erfolge anzupreisen, zu denen unter anderem neben Schulwechsel, Ausflügen, Vermittlung von Kindergartenplätzen und Erlangung von Visa auch noch folgendes zählt:

zwei Frauen wurden zur WAFF-Ausbildung zugelassen; zwei weitere Frauen nahmen am Frauenlauf teil, zwei Familien konnten finanzielles Desaster "glätten" ; eine Frau hat den Führerschein gemacht, die Spielsucht eines Achtjährigen (!) (Nintendo) wurde gemildert; ein Ehepaar hat den Zigarettenkonsum von täglich 3 auf 1,5 Packungen verringert, eine Frau hat es geschafft, in vier Monaten acht Kilo Körpergewicht abzunehmen und ähnliches!

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für Bildung und Frauen folgende


Anfrage

 

 

1.    Hat der Verein "Nachbarinnen in Wien“ in den Jahren 2012 bis 2014 Förderungen aus ihrem Ressort erhalten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

2.    Wenn ja, in welcher Höhe genau? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

3.    Waren diese Förderungen projektbezogen?

4.    Wenn ja, für welche Projekte wurden welche Beträge gefördert? (aufgeschlüsselt nach Jahren)