3250/J XXV. GP

Eingelangt am 09.12.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

des Abgeordneten Werner Neubauer

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres

betreffend „Alto Adige“ versus „Sudtirolo“

Berichten von Eltern Südtiroler Schüler zufolge, wird im Italienischunterricht die Verwendung des Begriffes „Sudtirolo“ immer wieder als Fehler angerechnet womit sie gezwungen werden, stattdessen den Begriff „Alto Adige“ zu verwenden. Diese Vorgangsweise ist in mehrerlei Hinsicht äußerst bedenklich:

 

Die Bezeichnung „Alto Adige“ wurde in Zeiten des Faschismus bei gleichzeitigem Verbot des Namens „Tirol“ eingeführt. Sogar die Verwendung der deutschen Sprache wurde verboten. Der faschistisch schwer belastete Begriff „Alto Adige“ erinnert damit an ein trauriges Kapitel der Südtiroler Geschichte und es bedarf daher auch wohl wenig Erklärung, welche Assoziationen und Emotionen die erzwungene Verwendung eines faschistischen Begriffes weckt. Man möge sich vergleichsweise eine analoge Situation in Österreich vorstellen.

Statt es zu begrüßen, dass sich die Schüler durch den Verzicht auf die Bezeichnung „Alto Adige“ von faschistischem Gedankengut distanzieren möchten, wird versucht, diese, ganz im Gegenteil, sprachlich-kulturell zu nötigen und ideologisch zu manipulieren.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres folgende

 

Anfrage

  1. Wie beurteilen Sie in Ihrer Funktion als Außenminister der Schutzmacht Österreich diese Vorgehensweise?
  2. Kann aus Ihrer Sicht die Verwendung des Begriffes „Sudtirolo“ falsch sein?
  3. Wie beurteilen Sie in Ihrer Funktion als Außenminister der Schutzmacht Österreich speziell die Tatsache, dass man junge Menschen zwingt, faschistisch belastete Begriffe zu verwenden?

4.    Sehen Sie angesichts der geschilderten Situation einen Handlungsbedarf als Außenminister der Schutzmacht Österreich gegeben?

a.    Wenn ja, welche Initiativen werden Sie setzen?

    1. Wenn nein, warum nicht?