3260/J XXV. GP

Eingelangt am 10.12.2014
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ANFRAGE

der Abgeordneten Petra Steger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend Verbesserung des Trainerberufs

 

 

Ein gut ausgebildeter und hochmotivierter Trainer ist sowohl im Spitzensport, im Hobbysport als auch im Nachwuchsbereich unerlässlich, um Erfolge im Einzel- und Mannschaftssport herbeizuführen. Nur wenige von ihnen bekommen eine gerechte Entlohnung für ihre erbrachte Leistung zugesprochen. Meistens sind es nur wenige, die tatsächlich davon leben können. Gerade im Nachwuchsbereich ist es üblich, dass Trainier überhaupt keine finanzielle Entschädigung erhalten, obwohl gerade ihr Einsatz für die Zukunft der jungen Sportler von enormer Bedeutung ist. Aktuell ist die österreichische Fußballnationalmannschaft das Beste Bespiel dafür, dass konsequente Nachwuchsarbeit und eine frühzeitige Förderung der Jugend unerlässlich sind. Viele von den heutigen Profisportlern in der Nationalmannschaft haben in ihren jungen Jahren bei kleinen Vereinen ihrer Heimatgemeinden mit der Ausübung des Sports begonnen. Ohne den Einsatz ihrer Jugendtrainer wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen, den Sprung bis nach oben zu schaffen.

 

Die Ausübung des Trainerjobs ist mit vielen negativen Begleiterscheinungen verbunden. Ein Trainer von Spitzensportlern muss mit unregelmäßigen Arbeitszeiten rechnen. Trainer, die im Bereich des Hobbysports tätig sind, üben dies meist nach einem Vollzeitjob unentgeltlich in den Abendstunden aus. Der Erfolg und die Qualität der Trainerarbeit werden an den erzielten Resultaten gemessen, daher bringt dieser Beruf wenig berufliche Stabilität mit sich. Der Trainerberuf verlangt eine ausgeprägte Persönlichkeit, pädagogisches Geschick und eine starke Orientierung an der Praxis und dem Handlungsfeld Sport. Zusammenfassend muss man feststellen, dass Trainer, egal auf welcher sportlichen Ebene sie tätig sind, es nicht unbedingt einfach haben.

 

Im Rahmen der BSPA-Diplomverleihung, die Ende November im Haus des Sports in Wien stattfand, diskutierte eine Expertenrunde über die Stellung des Trainerberufs. In einem Punkt waren sich alle anwesenden Experten einig: Es muss sich etwas tun.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport nachstehende

Anfrage

 

1.     Wie zufrieden sind Sie persönlich mit der Stellung des Trainerberufes in Österreich (Spitzensport, Hobbysport als auch im Nachwuchsbereich)?

2.     Wie wird aus Ihrer Sicht der Trainerberuf von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen?

3.     Mit welchen Schwierigkeiten haben aus Ihrer Sicht Trainer (Spitzensport, Hobbysport als auch im Nachwuchsbereich) in der heutigen Zeit zu kämpfen?

4.     Welche Maßnahmen könnten helfen, um die teils schlechte Situation der Trainer zu verbessern?

5.     Wie zufrieden Sind Sie mit den Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die den Trainern in Österreich geboten werden?

6.     Wo gibt es aus Ihrer Sicht Verbesserungspotenzial in der Aus- und Weiterbildung der Trainer?

7.     In welchen Sportarten gibt es aus Ihrer Sicht zu wenige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Trainer?

8.     Gibt es aus Ihrer Sicht einen Trainermangel in Österreich?

9.     Wenn ja, in welchen Sportarten?

10.  Der Erfolg und die Qualität der Trainerarbeit werden an den erzielten Resultaten gemessen, daher bringt dieser Beruf wenig berufliche Stabilität mit sich; was ist aus Ihrer Sicht notwendig, damit eine soziale und finanzielle Absicherung der Trainier ermöglicht wird?

11.  Im Rahmen der BSPA-Diplomverleihung haben Sie angemerkt, dass „vor allem im Nachwuchsbereich die Trainerinnen und Trainer einen höheren Stellenwert bekommen müssen“; welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um eine Verbesserung für Trainer im Nachwuchsbereich herbeizuführen?

12.  Im österreichischen Sport fließen genügend Sportfördergelder an die Dach- und Fachverbände, welche nur dazu dienen, die Struktur im administrativen Bereich sicherzustellen; für die Trainer, die maßgeblich am sportlichen Erfolg beteiligt sind, bleibt oft nur wenig oder gar kein Geld übrig; gerade im Amateur- und Nachwuchsbereich sind die meisten Trainer nicht fest angestellt; warum ist es in Österreich nicht möglich, Trainer für ihre Arbeit leistungsgerecht zu entlohnen?

13.  Im Rahmen der BSPA-Diplomverleihung hat Otto Flum (Vizepräsident ÖOC, Präsident Radsportverband) angemerkt, dass es „unmöglich für einen Trainer sei, sich mit 1000 bis 1200 Euro brutto auf den Nachwuchs zu konzentrieren“; wird sich Ihr Ministerium dafür einsetzten, dass sich in Zukunft die Situation rund um die Entlohnung der Trainer verbessert?

14.  Wenn ja, welche Maßnahmen wird Ihr Ministerium ergreifen, um die Situation zu verbessern?

15.  Wenn nein, warum nicht?

16.   Sind Ihnen bzw. Ihrem Ministerium Beschwerden bekannt, welche unmittelbar mit der Ausübung des Trainerberufs (z.B. schlechte Entlohnung, fehlende Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, etc.) zusammenhängen?

17.  Wenn ja, welche?