3261/J XXV. GP
Eingelangt am 10.12.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Gesundheit
betreffend Störfall in der ukrainischen Atomanlage Saporoschja
Saporischja gilt als Europas größtes Kernkraftwerk. Es verfügt über sechs Kraftwerksblöcke mit einer elektrischen Leistung von je 1000 Megawatt. Das AKW liegt direkt am Fluss Dnepr nahe der Stadt Enerhodar, etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischja entfernt. Direkt neben dem Kernkraftwerk steht das konventionelle Kraftwerk Saporischja. Mit dem Bau des Kraftwerks Saporischja wurde im Jahr 1980 begonnen. Im Dezember 1984 wurde der erste Reaktor der russischen Standard-Baureihe WWER-1000/320 in Betrieb genommen. In der Ukraine laufen insgesamt 15 Druckwasserreaktoren an vier Standorten, zwei weitere Reaktoren sind im Bau. Es gibt vage Pläne für bis zu neun weitere Reaktoren.
Wie Medien berichteten, ging ein Teil des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischja unplanmäßig vom Netz. Laut Aussagen der Sprecherin des Kraftwerks Saporoschja wurde der Block drei des AKWs abgeschaltet. Der Grund sei eine Störung in der Elektronik. Die Reparaturarbeiten sollen bis zum 5. Dezember dauern, danach soll der Block wieder in Betrieb gehen. Es sei vermutlich keine Strahlung ausgetreten, der Reaktorblock sei für Reparaturarbeiten abgedreht worden, hieß es. Massive Stromausfälle infolge des Zwischenfalls seien jedoch nach wie vor zu beklagen. Der Vorfall ereignete sich bereits am 28. November, fünf Tage vor der Bekanntgabe der Störung. Warum der Vorfall so lange verheimlicht wurde, ist nicht bekannt.
Experten hatten seit Monaten vor Zwischenfällen in den Atomkraftwerken der umkämpften Ukraine gewarnt. Ob der aktuelle Unfall mit den Kampfhandlungen zu tun hat, ist noch nicht klar, die Energiekrise im Bürgerkriegsland dürfte sich durch den Störfall jedenfalls weiter verschärfen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende
Anfrage