3265/J XXV. GP

Eingelangt am 10.12.2014
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Anfrage

des Abgeordneten Neubauer

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Stromkennzeichnung und norwegische Wasserkraftzertifikate (2)

 

In Ihrer Anfragebeantwortung 1614/AB vom 8. August 2014 teilen Sie folgendermaßen mit:

 

„Die genaue Anzahl der im Jahr 2013 eingesetzten Herkunftsnachweise aus Norwegen kann erst nach Abschluss der Stromkennzeichnungsüberprüfung 2014 angegeben werden, welche gegenwärtig im Gange ist.“

 

Weiter war Ihrer Anfragebeantwortung zu entnehmen, dass bis zum damaligen Zeitpunkt (8. August 2014) in Österreich keine Herkunftsnachweise aus Atomkraftwerken eingesetzt wurden. Inzwischen sind fast vier Monate vergangen.

 

Was diesem Thema aktuell zusätzliche Brisanz verleiht, ist die Tatsache, dass seit 1. Dezember 2014 der Stromanbieter Maxenergy GmbH in Deutschland einen Stromtarif anbietet, der zu hundert Prozent aus reinem Atomstrom besteht. Maxenergy betreibt mit der Maxenergy Austria Handels GmbH allerdings auch eine Niederlassung in Österreich, wo laut eigener Homepage sämtliche Stromprodukte zu hundert Prozent aus Wasserkraft (oder norwegischen Zertifikaten?) bestehen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft folgende

 

Anfrage

 

  1. Wie viele Zertifikate wurden 2013 von österreichischen Stromhändlern (oder anderen) aus Norwegen zugekauft, bzw. der e-control zur Zertifizierung von Strom vorgelegt?

  1. Wie viel Atomstrom kaufen österreichische Unternehmen derzeit von
    1. Temelin?
    2. Mochovce?
    3. Krsko?
    4. Dukovany?
    5. oder anderen Atomkraftwerken?
  2. Welche österreichischen Unternehmen kaufen den Strom dieser Atomkraftwerke?
  3. Wie hoch ist der Gegenwert an Zertifikaten zur Reinwaschung dieser Käufe?
  4. Wie kann im Fall der Maxenergy GmbH hundertprozentig gewährleistet sein, dass deren Atomstrom ausschließlich in Deutschland gehandelt wird und nicht über die norwegischen Zertifikate mit „sauberem Etikett“ versehen wird und dann als angeblicher Wasserkraftstrom in österreichische Haushalte gelangt?