3277/J XXV. GP
Eingelangt am 10.12.2014
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Anfrage
der Abgeordneten Steinbichler, Ing. Dietrich
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft
betreffend „Käseland Österreich – internationale Erfolge, Vermarktung und Preise“
Österreichische Milchprodukte gewinnen Qualitätswettbewerbe am laufenden Band, internationale Wettbewerbe wie der „World Cheese Award“ in London werden von österreichischen Produkten dominiert, die AMA wirbt mit den Erfolgen.
„Der Käsekaiser 2015 – die Besten der Besten gekürt
Österreich, ein Land der Käsechampions, sowohl national als auch international. Nachdem die heimischen Spezialitäten heuer bereits international fulminante Erfolge feiern konnten, zuletzt mit 34 (!) Auszeichnungen bei den „World Cheese Awards“ in London, stand nun mit der Käsekaiser Gala 2015 der bedeutendste nationale Wettbewerb an. 172 der allerbesten Erzeugnisse österreichischer Milchbauern, Molkereien und Käsereien traten in insgesamt zehn Kategorien an. Dazu wurden noch die Käsevitrinen sowie der Käsesommelier des Jahres und der Ehrenkäsekaiser gekürt.“[1]
Bei der Käse-WM in den USA (Wisconsin 18. Und 19.03.2014) holte österreichischer Käse viermal Gold, einmal Silber und fünf Bronze-Medaillen. Trotz dieser international ausgezeichneten, hohen Qualität wird österreichischer Käse mit einem durchschnittlichen Preis von € 2,50 „verramscht“.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaf nachstehende
1) Welche Sorten österreichischen Käses wurden in den letzten drei Jahren in welche Länder exportiert? (Auflistung bitte nach Datum, Land, Käsesorte und jeweiliger Exportmenge)
2) Wie stellt sich die Preisentwicklung für die unter Frage 1) gelisteten Exportmengen dar?
a. Wie hoch war davon jeweils der Anteil der Erzeuger/Produzenten?
b. Wie hoch war davon jeweils der Anteil der Exporteure?
3) Haben die internationalen Erfolge und Auszeichnungen bei „Käsewettbewerben“ signifikante Verbesserungen der Exportquote nach sich gezogen?
a. Wenn ja, in welchem Ausmaß für welche Sorten und in welchen Ländern?
b. Wie hoch war dabei der durchschnittlich erzielte Preis?
i. Wie hoch war das Gesamtvolumen der Nachfolgegeschäfte, die auf Prämierungen und Auszeichnungen zurückgeführt werden können?
ii. Wenn nein, welche Motive stehen hinter der Teilnahme an internationalen Wettbewerben und welche Maßnahmen werden von Seiten der AMA gesetzt, um die Exportquoten zu verbessern?
4) Welche Unterstützung leistet die AMA für den Export von österreichischem Käse konkret vor Ort in den Zielländern?
a. Gibt es eine Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handel?
b. Gibt es spezielle Werbelinien für österreichische Produkte in den Zielländern?
5) 1996 wurde der „Käse-Kaiser“ als Auszeichnung ins Leben gerufen. Die AMA sieht den Ablauf der Gala ähnlich der „Oscar“- Verleihung in Hollywood[2]. „Die Sieger erhalten nicht nur eine Trophäe sowie ein Zertifikat, sondern dürfen auch das Symbol des Käsekaisers ein Jahr lang für Werbezwecke nutzen“[3]
a. Wer ist der Ausrichter dieser Veranstaltung?
b. Für welche Sieger der letzten drei Jahren brachten die verliehenen Zertifikate eine signifikanten Absatz- bzw. Verkaufssteigerung?
c. Welche Teilnahmebedingungen müssen erfüllt werden, um am Käse-Kaiser“ teilnehmen zu können?
d. Sind mit der Teilnahme finanzielle Aufwendungen für die Produzenten verbunden?
i. Wenn ja, wofür konkret?
6) Werden die Bauern als Produzenten des Rohstoffs Milch im Rahmen des „Käse-Kaisers“ ebenfalls prämiert?
a. Wenn ja, in welcher Form?
b. Wenn nein, warum nicht?
7) Findet bei der Verleihung des „Käse-Kaiser“ der so genannte „ökologische Fußabdruck“ Berücksichtigung?
a. Wenn ja, in welcher Form konkret bzw. fließt dieser in die Bewertung mit ein?
b. Wenn nein, warum nicht?
8) Wurden bzw. werden aufgrund dieser Prämierungen und Auszeichnungen von den Preisträger an die rohstofferzeugenden Bauern höhere Milchpreise ausbezahlt?