3344/J XXV. GP

Eingelangt am 15.12.2014
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ANFRAGE

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Pflanzenschutzmittelrückstände in Mehrkornbrötchen

 

In einem Drittel der 15 untersuchten Proben haben oberösterreichische AK-Konsumentenschützer Pflanzenschutzmittel-Rückstände (Glyphosat) in Mehrkornbrötchen gefunden. Die landwirtschaftliche Verwendung von Glyphosat ist seit dem 31.07.2013 in Österreich verboten. Es ist zu vermuten, dass bei den verunreinigten Proben importierte Mehle verwendet wurden.

 

Glyphosat (Mittel zur Schädlingsbekämpfung und Reifezeit-Optimierung), besser bekannt unter dem Handelsnamen Roundup, ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe bei Pflanzenschutzmitteln. Glyphosat wird sowohl als Unkrautbekämpfungsmittel, als auch zur Vorerntebehandlung verwendet, um die Reifung des Getreides zu beschleunigen und gleichmäßig zu gestalten. Das erleichtert die Ernte, denn der Landwirt muss nicht mehr auf die natürlich eintretende Reife der Pflanzen warten. Beim Einsatz von Glyphosat kann der Erntezeitpunkt daher schon im Vorfeld genau festlegt werden.

 

Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ ließ insgesamt 15 Proben Mehrkorngebäck von bekannten Bäckereien sowie den marktstärksten Handelsketten aus Linz und Umgebung auf Rückstände von Glufosinat, Glyphosat und dessen wichtigstes Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA) untersuchen. Glyphosat Rückstände waren in einem Drittel der untersuchten Proben nachweisbar. Die Messwerte lagen zwischen 26 und 51 Mikrogramm pro Kilogramm Gebäck. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Produkte aus Supermärkten, Bäckereiketten oder Discountern stammten. Das so genannte Herbizid gelangte vermutlich über zuvor behandeltes Mehl in die Backwaren.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

 

Anfrage

 

  1. Gibt es seitens Ihres Ressorts Untersuchungen ähnlich des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer OÖ?
  2. Falls ja, welche und mit welchem Ergebnis?
  3. Gab es in der Vergangenheit weitere Fälle von Rückständen von Glufosinat, Glyphosat und dessen wichtigstes Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA) in Produkten des österreichischen Handels?
  4. Falls ja, wieviele?
  5. Wird seitens Ihres Ressort aufgeklärt, was die Ursache für die Rückstände von Pflanzenschutzmittel in Mehrkornbrötchen in Oberösterreich ist?
  6. Wie hoch sind die erlaubten Grenzwerte für Rückstände von Glufosinat, Glyphosat und dessen wichtigstes Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA) in Produkten des österreichischen Handels?
  7. Wer kontrolliert österreichische Produkte auf Rückstände von Glufosinat, Glyphosat und dessen wichtigstes Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA)?
  8. In welchen Zeitabständen werden österreichische Produkte auf Rückstände von Glufosinat, Glyphosat und dessen wichtigstes Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA) kontrolliert?
  9. Wie werden Verstöße gegen die erlaubten Grenzwerte geahndet?