3364/J XXV. GP

Eingelangt am 17.12.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

betreffend LehrerInnenbildung NEU - Stand der Umsetzung

BEGRÜNDUNG

 

Die LehrerInnenbildung NEU soll die Ausbildung der Lehrkräfte an Schulen (ElementarpädagogInnen sind von diesem Ausbildungssystem weiterhin weitgehend ausgeschlossen) professionalisieren. Insbesondere sollte die wissenschaftliche Qualifikation der zukünftigen Pflichtschullehrkräfte durch die Kooperation von Pädagogischen Hochschulen mit Universitäten verbessert werden. Wegen der grundsätzlichen Autonomie der beiden Einrichtungen gestaltet sich die Kooperation aber in vielen Fällen schwierig.

Statt bei den Ausbildungsstätten eine klare Struktur zu schaffen, bleibt ein überaus teurer und pädagogisch kontraproduktiver Kompetenzwirrwarr. Die Empfehlung von Fachleuten und auch des Rechnungshofes wurden in den Wind geschlagen, die Kräfte nicht gebündelt. Künftig gibt es ein unübersichtliches Nebeneinander von Hochschulen und Universitäten: Im Gerangel um Einfluss zwischen Unterrichts- und Wissenschaftsministerium blieb schließlich die Vernunft auf der Strecke. Unis und PHs sollen irgendwie kooperieren, wie sie das tun, überlässt der Staat aber ihnen. Das Ergebnis ist schon jetzt mangelnde Durchlässigkeit. Leidtragende sind die Studentinnen und Studenten sowie schlussendlich die Kinder.

Auch die Reparaturen im Hochschulgesetz- und Universitätsgesetz, die dieser Tage im Nationalrat beschlossen worden sind, reichen nicht aus, die grundsätzliche Misere des Doppelsystems zu beheben.

Durch die Umstellung der Curricula auf das 8+2 Systeme gemäß „Bologna-Architektur“, wodurch die Bachelorausbildung der PädagogInnen künftig 8 Semester dauern soll, kommt es zu großen Verunsicherungen bei den angehenden Lehrkräften. Insbesondere bei den Ausbildungsschwerpunkten z.B. für Sonder- und Heilpädagogik ist die Umsetzung vielfach noch offen.


In den nächsten 10 Jahren ist mit einer massiven Pensionierungswelle bei den Lehrkräften zu rechnen. Der Bedarf an ausgebildeten neuen Lehrkräften steigt dadurch sprunghaft an.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1)    Welche Kooperationen zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten bestehen bereits? Bitte einzeln für alle Standorte der Pädagogischen Hochschulen und beteiligten Universitäten angeben.

2)    Gibt es Pädagogische Hochschulen (private und öffentliche), die bisher keine Kooperation mit einer Universität eingehen konnten?

  1. Wenn ja, bitte die Standorte angeben.
  2. Wenn ja, welche Maßnahmen setzen Sie, um doch noch geeignete Kooperationspartner zu finden?

3)    Wie weit fortgeschritten sind die gemeinsamen Curricula für die LehrerInnenausbildung NEU an den Pädagogische Hochschulen und Universitäten?

4)    Wann beginnt die Ausbildung LehrerInnenbildung NEU für die Volksschule? (Bitte nach Standorten der Pädagogischen Hochschulen angeben.)

5)    Wann beginnt die Ausbildung LehrerInnenbildung NEU für die Sekundarstufe 1? (Bitte nach Standorten der Pädagogischen Hochschulen angeben.)

6)    Wann beginnt die Ausbildung LehrerInnenbildung NEU für die Sonder- und Heilpädagogik? Bitte nach Standorten der Pädagogischen Hochschulen angeben.

7)    Welche Pädagogischen Hochschulen bieten im Studienjahr 2015/16 keine Ausbildung LehrerInnenbildung NEU für die Sekundarstufe 1 an?

8)    Welche Pädagogischen Hochschulen bieten im Studienjahr 2016/17 keine Ausbildung LehrerInnenbildung NEU für die Sekundarstufe 1 an?

9)    Wann beginnt die Ausbildung LehrerInnenbildung NEU für die Sekundarstufe 2? (Bitte nach Standorten der Pädagogischen Hochschulen angeben.)

10) Welche Universitäten bieten in Kooperation mit Pädagogischen Hochschulen Ausbildungen für PflichtschullehrerInnen an? Bitte nach Universitäten und Pädagogische Hochschulen sowie dem geplanten Ausbildungsbeginn angeben.