3462/J XXV. GP

Eingelangt am 14.01.2015
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petra Steger

und weiterer Abgeordneter

 

an das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport

 

betreffend des vergangenen Sportministerrat in Brüssel und im speziellen über das dort behandelte Hauptthema "Sport und körperliche Aktivität im Schulalter"

 

Am Dienstag, den 25. November 2014 haben Sie in Ihrer Funktion als Bundesminister für Landesverteidigung und Sport am Sportministerrat in Brüssel teilgenommen. Mit der Schaffung des Sportministerrats wurde die Zusammenarbeit und Koordinierung der Mitgliedsstaaten im Bereich des Sports formalisiert. Haupthemen diesmal waren unter anderem die transparente Vergabe von Großsportveranstaltungen, Sportwettbetrug, der Wirtschaftsfaktor „Sport“, aber auch das wichtige Thema "Sport und körperliche Aktivität im Schulalter" wurde angesprochen. Gerade wenn es um die sportliche Betätigung von Schüler geht, gibt es aus unserer Sicht noch jede Menge Nachholbedarf. Bis heute wurde beispielsweise noch immer nicht die versprochene „tägliche Turnstunde“ in den Schulen umgesetzt.

 

Viele Kinder bzw. Jugendliche wissen auch nicht, welche sportlichen Möglichkeiten es in ihrem Wohnumfeld überhaupt gibt. Selbst wenn man versucht mehr darüber herauszufinden, gestaltet sich dieses Unterfangen oftmals als sehr schwierig, weil eine Übersicht über das sportliche Angebot fehlt.  In der Schule wird der Sportunterricht häufig als lästige Nebensache betrachtet. Daher wäre es umso wünschenswerten, dass in den Schulen die Zusammenarbeit mit lokalen Sportvereinen ausgebaut werden sollte. Dies würde den Schulkindern ermöglichen, die verschiedensten Sportarten näher kennenzulernen.  Wichtig wäre es auch, lokale Sportvereine verstärkt in den Turnunterricht einzubinden, um den Kindern sportliche Abwechslung zu bieten. Dadurch könnten auch frühzeitig Talente gefunden werden, welche dann in den Vereinen gefördert werden. Auch wenn Sie mittels Presseaussendung am 25. November 2014 verkündeten, dass sich die Aktion einer bundesweiten Initiative, Sportvereine mit Schulen und Kindergärten in Kontakt zu bringen, „sehr erfolgreich entwickelt hat", ist aus unserer Sicht noch einiges zu tun. Denn gerade Sport und körperliche Aktivität im Schulalter steigert die Konzentrationsfähigkeit und bringt somit auch gleichzeitig eine Verbesserung der schulischen Leistung. Daher war es aus unserer Sicht auch begrüßenswert,  dieses wichtige Thema beim Sportministerrat näher zu behandeln.

 

Um nähere Informationen über den Inhalt des Sportministerrats, der am 25. November 2014 in Brüssel stattgefunden hat zu erhalten, stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport nachstehende

Anfrage

 

1.    Welche Personen aus dem Bundesministerium für Landesverteidigung sind zum Sportministerrat am 25. November 2014 nach Brüssel gereist?

 

2.    In welcher Funktion sind diese Personen nach Brüssel gereist?

 

3.    Mit welchen Kosten war die Reise nach Brüssel für das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport verbunden?

 

4.    Welche konkreten Themen wurden beim Sportministerrat behandelt?

 

5.    In welchem Ausmaß wurden diese Themen behandelt?

 

6.    Inwieweit wurde auch das Thema „Doping“ beim Sportministerrat behandelt?

 

7.    Haben Sie mit anderen Teilnehmern des Sportministerrates darüber gesprochen, wie Dopingvergehen in deren Herkunftsländern sanktioniert und bestraft werden?

 

8.    Wenn ja, mit wem haben Sie darüber gesprochen und welche Schlüsse konnten Sie daraus ziehen?

 

9.    Wie stehen Sie zur Tatsache, dass in anderen EU-Ländern bei Dopingvergehen strengere Maßnahmen als in Österreich ergriffen werden?

 

10. Welchen Standpunkt haben Sie beim Sportministerrat betreffend der Bewerbung und Vergabe von Großsportveranstaltungen vertreten?

 

11. Inwieweit besteht aus Ihrer Sicht die Möglichkeit, dass Österreich auf eine gerechtere Vergabe von Großsportveranstaltungen Einfluss nehmen kann?

 

12. Wie stehen Sie persönlich zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften in Russland 2018 und Katar 2022?

 

13. Besteht aus Ihrer Sicht die Möglichkeit, dass die Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2022 nicht wie vorgesehen in Katar stattfindet?

 

14. In diversen Medienberichten war zu lesen, dass Sie „mit Sorge bestimmte Entwicklungen betreffend der Bewerbung und Vergabe von Großsportveranstaltungen beobachten“. Welche Entwicklungen meinen Sie  konkret?

 

15. Welchen Standpunkt haben Sie beim Sportministerrat betreffend Spielmanipulation und Wettbetrug vertreten?

 

16. Welche internationalen Kooperationen im Bereich der Bekämpfung von Spielmanipulation und Wettbetrug gibt es?

 

17. Ist angedacht, bestehende Kooperationen im Bereich der Bekämpfung von Spielmanipulation und Wettbetrug auszubauen?

 

18. Wenn ja, welche Möglichkeiten sind hier angedacht?

 

19. Sehen Sie bei anderen europäischen Ländern Nachholbedarf im Bereich der Bekämpfung von Spielmanipulation und Wettbetrug?

 

20. Wenn ja, bei welchen?

 

21. Finden Sie, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, dass Österreich genügend unternimmt, um Spielmanipulation und Wettbetrug effektiv zu bekämpfen?

 

22. Gibt es in Österreich Reformüberlegungen die darauf abzielen, Vergehen im Bereich „Spielmanipulation und Wettbetrug“ in Zukunft rechtlich anders zu sanktionieren (z.B. durch Schaffung des Straftatbestandes „Wettbetrug“)?

 

23. Wenn ja, welche?

 

24. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, welche rechtlichen Unterschiede gibt es im Bereich „Spielmanipulation und Wettbetrug“?

 

25. Welchen Standpunkt haben Sie beim Sportministerrat betreffend "Sport und körperliche Aktivität im Schulalter" vertreten?

 

26. Finden Sie, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, dass Österreich genügend unternimmt, um die sportliche und körperliche Aktivität von Kindern im Schulalter zu fördern?

 

27. Welche Möglichkeiten gibt es aus Ihrer Sicht, die sportliche und körperliche Aktivität von Kindern im Schulalter zu verstärken und zu fördern?

 

28. Welche Methoden bzw. Möglichkeiten nutzen andere EU-Länder, um die sportliche und körperliche Aktivität von Kindern im Schulalter zu verstärken und zu fördern?

 

29.  Welche unterschiedlichen Ansätze gibt es hier im Vergleich zu Österreich?

 

30. Viele Schüler empfinden den Sport- bzw. Turnunterricht häufig als lästige Nebensache. Welche Maßnahmen unternimmt Ihr Ministerium, um den Schulen die Möglichkeit zu bieten, den Sport- bzw. Turnunterricht attraktiver zu gestalten?

 

31. Wie ist es Schulen möglich, Kooperationen mit Vereinen, aber auch Dachverbänden einzugehen? Welche Plattformen stehen hier den Schulen zur Verfügung?

 

32. Wie sehen solche Kooperationen im konkreten aus?

 

33. Welche Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen bzw. Dachverbänden sind Ihnen bekannt?

34. Erfolgreiche Sportler sind oftmals Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Erfolge von Spitzensportlern steigert häufig die Motivation bei den Heranwachsenden, sich selbst sportlich zu betätigen. Wie ist es Schulen möglich, Kooperationen mit Spitzensportlern einzugehen, die sich aktiv am Schulunterricht beteiligen (z.B. durch Motivationsstunden, Trainingseinheiten mit Spitzensportlern, etc.)? Welche Plattformen stehen hier den Schulen zur Verfügung?

 

35. Welche Kooperationen zwischen Schulen und Spitzensportler sind Ihnen bekannt?

 

36. Wie sehen solche Kooperationen zwischen Schulen und Spitzensportler konkret aus?

 

37. Wie zufrieden sind Sie mit der Qualität und Quantität der in den Schulen angebotenen Sport- und Skiwochen?

 

38. Wo sehen Sie hier Verbesserungspotenzial?

 

39. Welche in Österreich vorhandenen Schulmeisterschaften (z.B. Schülerliga) bzw. Wettbewerbe sind Ihnen bekannt?

 

40. Inwieweit besteht in Österreich eine Verpflichtung, dass sich Schulen an schulübergreifenden Meisterschaften und Wettbewerben beteiligen müssen?

 

41. In den USA ist es üblich, dass professionelle Schulmeisterschaften veranstaltet werden. Jede Schule ist verpflichtet, eine gewisse Anzahl an Schulteams aufzustellen. Ist es in Österreich vorgesehen, Schulmeisterschaften ähnlich wie in anderen Ländern zu professionalisieren? 

 

42. Inwieweit ist vorgesehen, in Zukunft schulübergreifenden Meisterschaften und Wettbewerbe auszubauen?

 

43. Auch das Thema „Wirtschaftsfaktor Sport“ wurde beim Sportministerrat am 25. November 2014 behandelt. Sport trägt 1,76 Prozent zur Bruttowertschöpfung der EU bei. Gibt es hier eine nennenswerte Prognose, wie sich dieser prozentuelle Wert in den nächsten Jahren verändern wird? 

 

44. In Österreich betrug der Anteil der sportinduzierten wirtschaftlichen Aktivität an der gesamten heimischen Wirtschaftsleistung im Jahr 2008 bereits 6,25% des Bruttoinlandsproduktes (SpEA 2013). Welcher BIP-Anteil wird für das Jahr 2014 erwartet?

 

45. Gibt es eine nennenswerte Prognose, wie sich dieser BIP-Anteil in Österreich in den kommenden Jahren verändern wird? 

 

46. „Sport ist ein wachsender Industriezweig und im Großen und Ganzen konjunkturresistent“, kommentierten Sie die wirtschaftliche Bedeutung des Sports. Wo sehen Sie hier in den kommenden Jahren Wachstumschancen im Bereich des Industriezweiges „Sport“?

 

47. In welchen wirtschaftlichen Bereichen des Sports sehen Sie Verbesserungspotenzial?

 

48.  Sport spielt am heimischen, aber auch am europäischen Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle. Welche Sportberufe werden in den kommenden Jahren am Arbeitsmarkt verstärkt gefragt sein?

 

49. Aufgrund der immer höher werdenden Anforderungen auf mehreren Ebenen im Sport, ergibt sich ein Trend in Richtung Professionalisierung. Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten alleine lassen sich einige Aufgaben nicht mehr effizient bewältigen. Ist man aus Ihrer Sicht in Österreich darauf vorbereitet, den Anforderungen des Arbeitsmarktes in den kommenden Jahren gerecht zu werden?